Nein, auf die Kollegen vom Feuilleton wollte er sich lieber nicht verlassen. Und deshalb hat Herbert Feuerstein bereits 2015 seinen Nachruf vorbereitet. Seinem Wunsch entsprechend, veröffentlichte der WDR ihn gestern Abend. Den Anfang machte um 20.04 Uhr die Radio-Version auf WDR 5 und um 22.15 Uhr der TV-Nachruf im WDR Fernsehen. „Ich bin jetzt tot und Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, werden es auch einmal sein“, verkündet der gerade Verstorbene wie aus dem Jenseits heraus. Berührend ist das. Und ein bisschen gruselig. Noch einmal wolle er seine treuen Fans zwei Stunden lang unterhalten, fügt Feuerstein hinzu. Das ist ihm gelungen. Es ist ein Streifzug durch sein Leben, basierend auf seiner 2014 erschienenen Autobiografie „Die neun Leben des Herrn F.“ Immer wieder unterbrochen von seiner großen Leidenschaft – Musik. Viel Mozart, klar. Hat er doch einst am Mozarteum Musik studiert. Abwechselnd mit ihm geliebten Radiosprechern trägt Feuerstein die Texte vor. Durchlebt mit uns noch einmal sein bewegtes Leben. Das nun zu Ende ist. Nach zwei Stunden stellt man fest: Dieser Feuerstein hatte wahrlich Feuer. Einen Nachruf über sich selbst verfassen, ohne dass es eitel wirkt, und der so abwechslungsreich ist, dass man gerne zuhört. Ein kleiner Trost für einen großen Verlust. kjk