Einen Jugendtraum und ein paar Folgen „Kir Royal“ – mehr braucht Schauspieler Axel Milberg nicht, um sich in seine Traumrolle hineinzufühlen. Mit dem Schmäh des ewigen Stenz im Ohr wagte sich der 64-jährige Wahlmünchner ins Kleinwalsertal, um als Archäologie-Koryphäe ahnungslose Bergprofis in die Irre zu führen. In luftigen Höhen versteckt: das Kamerateam von „Verstehen Sie Spaß?“, das den prominenten Lockvogel und seine Opfer immer im Fokus hatte. In der ARD-Show am Samstag zeigt Moderator Guido Cantz um 20.15 Uhr den amüsanten Film mit dem „Tatort“-Kommissar. Warum er sich für „diese spezielle Rolle“ gern engagieren ließ, erzählt Axel Milberg im Gespräch mit unserer Zeitung.
Sie sind selbst schon mal Opfer eines Kamerastreichs geworden. Worum ging’s?
Während einer Unicef-Gala wurde ich für ein Interview mit einem Schüler aus dem Saal geholt. Damals hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung. Die haben mich eiskalt erwischt. Der Reporter war vielleicht 15 und hat mir lauter skurrile Fragen gestellt, etwa, ob meine Frau die Spitzenwäsche aufträgt, die mir meine weiblichen Fans doch sicher zuschicken – wenn’s ihre Größe ist. Ich habe sehr gelacht!
Jetzt treten Sie selbst als Lockvogel in Aktion. Die angenehmere Rolle?
Auf jeden Fall die anstrengendere. (Lacht.) Das war wirklich schwierig, weil mich keiner erkennen durfte und ich als Archäologie-Professor Neubauer aus Wien, der gerade einen sensationellen Fund gemacht hat, ja glaubhaft sein musste.
Mit Verlaub, aber ich würde mir zutrauen, Sie allein an Ihrer Stimme zu erkennen…
Natürlich! Aber ich habe immer in die Augen dieser klugen Bergführer geschaut und gesehen, dass sie das alles für möglich halten. Die Täuschung gelang auch deshalb, weil man mich, den Schauspieler, nicht morgens um acht Uhr mit einem Ausgrabungsteam auf dem Gipfel vermutet. Während die Bergführer schon einen zweieinhalbstündigen Aufstieg hinter sich hatten, wurde ich von der anderen Seite des Berges von der Bergwacht hochgeflogen, wo ich unsere Fundstelle vor Neugierigen zu schützen hatte.
Sie hatten also Ihren Spaß?
Auf jeden Fall. Ein Abenteuer. Vor allem diese spezielle Rolle! Mit 13 wollte ich Archäologe werden, Schätze ausgraben und Gold finden. In der Rolle des Lockvogels konnte ich nun meine Jugendträume wunderbar ausleben.
Das Gespräch führte
Astrid Kistner.