Der Schauspieler Tom Cruise ist einer der prominentesten Actionstars Hollywoods, obwohl er als Privatperson nicht unumstritten ist. Er genießt Weltruhm, reiht Blockbuster an Blockbuster und wagt dabei immer halsbrecherischere Stunts, in denen er sich nicht doubeln lässt. Jüngst verkündete er sogar, dass er bald auf der internationalen Weltraumstation ISS drehen und der erste orbitale Seiltänzer der Menschheitsgeschichte sein werde – ganz ohne Unterstützung durch Spezialeffekte.
Tom Cruise hat mit vielen der wichtigsten US-amerikanischen Regisseure gedreht, etwa mit Martin Scorsese („Die Farbe des Geldes“), Oliver Stone („Geboren am 4. Juli“), Michael Mann („Collateral“), Paul Thomas Anderson („Magnolia“) und Steven Spielberg („Krieg der Welten“, „Minority Report“). Mit seinem strahlenden Lächeln steht er, obgleich schon 58 Jahre alt, für jugendliche Männlichkeit und überzeugte als Held von „Top Gun“ ebenso wie als Hauptdarsteller in Kubricks „Eyes Wide Shut“ und in „Operation Walküre“ über den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Doch trotz all dieser Erfolge hat Hollywood ihn bislang nie mit einem Oscar belohnt.
Auf der Höhe seines Ruhms kam Cruise zu Fall, als er sich immer mehr bei der Scientology Church engagierte, zu deren prominentesten Gesichtern er zählt. Alle seine Frauen haben ihn verlassen, von Nicole Kidman bis zu Katie Holmes. Liegen die Ursachen in seiner schwierigen Kindheit und Jugend? Bei seinem gewalttätigen Vater, der von seiner Mutter verlassen wurde? Die Filme von Tom Cruise verraten einiges über ihn, denn er interpretiert die Drehbücher immer wieder neu, um viel von seiner eigenen Geschichte hineinzulegen. Die Dokumentation „Tom Cruise – Mann mit zwei Missionen“ von Regis Brochier, zu sehen an diesem Sonntag um 22.40 Uhr bei Arte, spürt dieser Verschränkung von Filmografie und Biografie des Schauspielers nach.
Zuvor zeigt Arte den Thriller „Die Firma“ von Sydney Pollack aus dem Jahr 1993, in dem Tom Cruise einen jungen Absolventen der Harvard University spielt, der in einer Anwaltssozietät auf Unstimmigkeiten stößt, die ihn in lebensbedrohliche Situationen zwischen FBI und Mafia katapultieren. Die dem gleichnamigen Bestseller von John Grisham entlehnte Story wächst sich unter der Regie von Sydney Pollack zu einem spannenden Klassiker mit sorgsam profilierten Figuren und hervorragenden Schauspielern aus.