Das war’s – um Himmels Willen!

von Redaktion

Die ARD-Kultserie wird im Frühjahr 2021 abgesetzt – Schwester Agnes übt Kritik am Sender

VON CELIA TREMPER UND KATJA KRAFT

Ausgerechnet am ersten Adventswochenende! Emanuela von Frankenberg kann es noch gar nicht richtig fassen. Seit der ersten Folge vor fast 20 Jahren ist sie als Schwester Agnes in der ARD-Erfolgsserie „Um Himmels Willen“ dabei. Und nun – soll Schluss sein? Ja, tatsächlich: Am Samstag vermeldete der Sender seine Entscheidung: „Nach 20 Jahren mit 260 Episoden ,Um Himmels Willen‘ ist es Zeit für Neues. Im Frühjahr 2021 können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer auf die 20. Staffel und ein furioses Finale freuen.“

„Das Aus liegt liegt ganz sicher nicht an den Quoten, die immer noch höher sind als bei vielen anderen!“, betont Emanuela von Frankenberg gegenüber unserer Zeitung. Die ARD treffe hier eine senderpolitische Entscheidung. Passt die Erfolgssendung nicht mehr in die Programmausrichtung? Frankenberg kann es sich nicht anders erklären.

Tatsächlich sind die Einschaltzahlen hervorragend. Regelmäßig wird die Serie, die dienstags um 20.15 Uhr läuft, Quoten-Spitzenreiter. Bis zu sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalten ein, wenn es wieder rund geht im Kloster Kaltenthal. „Wir sind alle sehr, dankbar und stolz, in so einem Format dabei gewesen zu sein – und noch dabei zu sein“, sagt Frankenberg, die die Serie vom Start im Jahr 2002 an mit geprägt hat. „Diese Art von Skurrilität und Humor gibt es selten im deutschen Fernsehen“, findet die 59-Jährige. Der Grund für den fast zwei Jahrzehnte währenden Erfolg sieht sie in dem „tollen, wunderbaren Ensemble und einem großartigen Team hinter der Kamera“.

Doch es nützt ja nichts, mit der Entscheidung von Senderseite zu hadern – positiv, wie die Schauspielerin ist, sieht sie lächelnden Blickes zurück und in die Zukunft. „Ich bin nur dankbar, dass wir so lange gemeinsam arbeiten durften – und in diesem Sinne auf zu neuen Ufern!“ Bis die Segel aber in der ARD neu gesetzt werden – die ausführende Produzentin Jana Brandt verspricht: „Wir setzen auch zukünftig am Dienstagabend auf Unterhaltung für die ganze Familie“ – können Fans am 13. Dezember um 15.30 Uhr noch einmal das Advents-Spezial „Weihnachten unter Palmen“ von 2010 anschauen.

Und dann im Frühjahr die 20. Staffel genießen, die seit dem 24. Juni gedreht wird. In den 13 neuen Folgen beharken sich Janina Hartwig und Fritz Wepper wie gewohnt als Klosterschwester Hanna und Bürgermeister Wöller vor der Kamera. Die Kaltenthaler Ordensschwestern sind unter enormem Druck, denn das Kloster droht – was sonst? – wieder einmal unter den Hammer zu geraten. Bürgermeister Wöller wird dieses Mal allerdings von Seiten des Weihbischofs nicht als Käufer in Betracht gezogen, was Wöller in „Alarmbereitschaft“ versetzt. Denn er braucht das Kloster dringend für ein vielversprechendes Großprojekt, mit dem er hofft, die Bürgermeisterwahlen für sich zu entscheiden. Das klingt nach der gewohnten Mischung, für die Freunde der Serie ihre Kaltenthaler lieben: Spaß, eine Prise Abenteuer – und ganz viel Herz. „Wir sind der festen Überzeugung, dass man aufhören sollte, wenn es am schönsten ist“, sagt Jana Brandt. Dann ist es wohl nun tatsächlich an der Zeit…

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