„Ich bin ein Bauchmensch“

von Redaktion

INTERVIEW Claudia Michelsen über ihren neuen „Polizeiruf“, Quoten und gute Regisseurinnen

Claudia Michelsen ist am 27. Dezember um 20.15 Uhr im ARD-„Polizeiruf 110“ aus Magdeburg zu sehen. Im neuen Fall „Der Verurteilte“ bekommt es die von ihr gespielte Hauptkommissarin Doreen Brasch mit einem Mann zu tun, der einen Mord gesteht, für den ein anderer verurteilt wurde.

Sind sie eher der Bauch- oder der Kopfmensch?

Ich bin eindeutig ein Bauchmensch, aber immer am Üben, auch den Kopf mehr einzubeziehen, um eine gesunde Balance halten zu können.

Die Story von „Der Verurteilte“ ist sehr emotional, man bleibt als Zuschauer stark aufgewühlt zurück. Wie haben Sie die Dreharbeiten unter der Regie von Brigitte Maria Bertele empfunden?

Brigitte ist ganz wunderbar, wie sie sich in ihrer leisen Art mit Respekt und Neugier den Figuren nähert. Mein Vertrauen zu ihr ist groß, da sie sehr geschmackssicher ist. Was für ein Wort. Entschuldigung, aber das trifft es für mich im Moment am besten. Dazu kam natürlich, das wir das riesige Glück hatten, dass Jan Braren das Buch geschrieben hat. Ein Geschenk. Eine Brasch, die in Bewegung ist, die handeln darf, die auch schnell im Kopf ist. Herrlich war das.

Die im September ausgestrahlte Folge „Tod einer Toten“ erzielte die bisher beste Reichweite aller Magdeburger „Polizeiruf“-Folgen. Macht einem das Druck oder schaut man am Ende nicht (mehr) auf die Zahlen?

Ach, die Zahlen. Mit den Zahlen ist das so eine Sache. Eigentlich möchte man sich damit nicht beschäftigen, aber es gelangt dann doch zu einem, weil sich eben auch immer noch viele ausschließlich daran orientieren. Was soll ich sagen, wenn das denn wirklich stimmt mit diesen Zahlen, dann freue ich mich natürlich sehr darüber, wenn die Menschen einschalten und dranbleiben.

Sie haben gerade mit Corinna Harfouch und Angela Winkler die Komödie „Unverblümt“ gedreht, in der Sie eine Schaufensterdekorateurin in der Midlife Crisis spielen.

Ja, das war herrlich. Kerstin Polte, die Regisseurin, ist aber auch eine wunderbare Partnerin für mich, was die Bucharbeit im Vorfeld betraf und dann natürlich auch am Set. Und auch die Besetzung des gesamten Ensembles war bis in jede Figur ganz großartig. Tatsächlich auch ein Glücksfall, für den ich dankbar bin in diesem Jahr.

Das Gespräch führte Sabrina Gorges.

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