Er war der heimliche Star im Team von „Bares für Rares“ – Ludwig „Lucki“ Hofmaier. In der Riege der Händler fiel der inzwischen 79-Jährige nicht nur wegen seiner farbenfrohen Hemden und seiner gedrungenen Gestalt auf (er ist nur 1,55 Meter groß), sondern auch wegen seiner originellen Verhandlungsführung. Doch still und heimlich hat sich – oder wurde – Hofmaier im vergangenen Jahr verabschiedet.
Fans der von Horst Lichter moderierten werktäglichen Sendung ist längst aufgefallen, dass der gebürtige Niederbayer aus Saal an der Donau zuletzt monatelang nicht mehr zu sehen war. Dabei läuft sein Vertrag, wie er selbst vor einiger Zeit im Interview bestätigte, noch bis 2024. Doch auf Anfrage unserer Zeitung beim ZDF heißt es, Hofmaier sei „nun im verdienten ,Bares für Rares‘-Ruhestand“, und zwar „in beiderseitigem Einvernehmen“. Seinen letzten Auftritt in der Sendung habe man bereits im März vergangenen Jahres aufgezeichnet und am 26. Juni 2020 ausgestrahlt.
Ein so sang- und klangloser Abschied? Und das, obwohl der „Lucki“ seit dem Start im Jahr 2013 dabei war und durch seine Fernsehpräsenz auch auf den Flohmärkten im süddeutschen Raum bekannt wie ein bunter Hund? Gast in diversen Talk- und Quizshows? Dazu befragt von unserer Zeitung, gab sich Hofmaier gestern am Telefon unerwartet wortkarg. Wenn der Mainzer Sender sage, dass die Zusammenarbeit beendet sei, „dann wird das schon stimmen“. Weiter wolle er sich dazu nicht äußern. Ganz zur Ruhe setzen will sich das Original nach eigenen Worten aber wohl nicht: „Angebote gibt’s genug!“ Im Moment „bin ich zuhause und mache gar nichts“, so Hofmaier, der damit das Schicksal vieler Flohmarkthändler und -gänger in Zeiten von Corona teilt.
Vor eineinhalb Jahren musste sich „Lucki“, der ein bewegtes Leben unter anderem als Kneipier in Regensburg hinter sich hat, schon unfreiwillig von seinem geliebten Wohnmobil trennen. Nach einem Unfall ging das Fahrzeug in Flammen auf und brannte komplett aus. Hofmaier und seine Frau, die seit vielen Jahren im baden-württembergischen Offenburg zuhause sind, blieben unverletzt.
Einen neuen Camper hat der „Lucki“ inzwischen angeschafft, „einen kleineren“, wie er gestern betonte. Doch der steht in der Garage und wartet, genauso wie sein Besitzer, darauf, dass endlich wieder Normalität einkehrt.