Neustart in Nürnberg

von Redaktion

INTERVIEW Ulrike Kriener ermittelt in „Kommissarin Lucas“ künftig zusammen mit Heino Ferch

Raus aus der Regensburger Kopfsteinpflasterromantik, rein in ein neues Revier. Das ZDF holt die Krimireihe „Kommissarin Lucas“ aus der Komfortzone und verpasst ihr ein Relaunch. Härter sollen die neuen Fälle werden, in denen die Hauptdarstellerin Ulrike Kriener (66) ab diesem Samstag um 20.15 Uhr in Nürnberg ermittelt. Dafür sorgen Regisseur Thomas Berger und Autor Christian Jeltsch, zwei Männer der ersten Stunde, die mit der DNA der ZDF-Ermittlerin bestens vertraut sind. Ihr Neuanfang in der fränkischen Metropole kann sich sehen lassen. Temporeich und packend erzählt die Auftaktepisode von einem tödlichen Familiendrama, von Enttäuschung und Überforderung. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Ulrike Kriener, warum sie sich freut, die Letzte ihrer Art zu sein.

War es Zeit, die „Kommissarin Lucas“ in ein neues Umfeld zu werfen?

Wenn man so in einer Figur drinsteckt wie ich, spürt man die Notwendigkeit für eine Veränderung nicht unbedingt selbst. Es war der Wunsch des ZDF, eine Bestandsaufnahme zu machen, die etablierten Krimiserien durchzusieben und zu schauen, was erhalten und was erneuert werden muss.

Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Ja, ich mag den Neuanfang. Und ich empfinde es als Riesenprivileg, in dieser Rolle älter werden und mich entwickeln zu dürfen. Als vor 20 Jahren die starken weiblichen Kommissarinnen im ZDF mit Hannelore Hoger, Iris Berben und Senta Berger eingesetzt wurden, kam ich als vierte mit dazu. Jetzt bin ich die Letzte, die noch übrig geblieben ist.

Ein Relaunch bedeutet nicht nur für die Rollenfigur, sondern auch für Sie als Schauspielerin eine große Veränderung. Fiel der Abschied schwer?

Natürlich. Mir hat Regensburg immer irrsinnig gut gefallen, und auch von Kollegen wie Michael Roll und Tilo Prückner, die von Anfang an mit dabei waren, fiel mir der Abschied schwer. Als Tilo dann einige Monate später starb, war für mich in gewisser Weise klar, dass mit Regensburg wirklich eine Ära abgeschlossen ist.

Im Film knirscht es hin und wieder zwischen der Lucas und den neuen Kollegen in Nürnberg. Wie schnell haben Sebastian Schwarz, Claudia Kottal und Sie beim Drehen zusammengefunden?

Überraschend schnell. Natürlich sind solche ersten Drehtage immer für alle aufregend, weil man sich fragt, was die anderen können und ob das Zusammenspiel funktioniert. In unserem Fall war das auf Anhieb ein sehr schönes, offenes und neugieriges Aufeinandertreffen. Ich spiele die Lucas jetzt schon seit 18 Jahren und das verschafft mir eine gewisse Selbstsicherheit. Deshalb geht’s mir als Dienstältester vor allem darum, den anderen ein gutes Gefühl zu geben und zu zeigen: Ich beiße nicht, ich will einfach nur das Optimum für diesen Krimi rausholen.

Ein weiterer neuer Kollege ist der Polizeipsychologe Magnus Guttmann, gespielt von Heino Ferch. Ein Mann, der der einsamen Wölfin Lucas gefährlich werden könnte?

Ich werde sicher nicht zum Tier, nur weil ich den Kollegen in einer Szene nackt unter der Dusche gesehen habe. (Lacht.) Aber man weiß es natürlich nicht. Da lass ich mich – wie die Zuschauer – vom Ideenreichtum der Drehbuchautoren überraschen.

Das Gespräch führte Astrid Kistner.

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