Der Profi für die Promis

von Redaktion

INTERVIEW Trainer Christian Polanc über das Tanzen und seine größte Panne bei „Let’s Dance“

Eigentlich wollte er Eisenbahner werden. Doch während der Ausbildung entdeckte Christian Polanc seine Leidenschaft fürs Tanzen, die er dann auch zum Beruf machte. Eine gute Entscheidung für den Bayern, der zahlreiche Turniere gewonnen hat und in seiner Heimat Ingolstadt inzwischen eine eigene Tanzschule betreibt. Seit 2007 ist der 42-Jährige Teil des „Let’s Dance“-Profitänzer-Ensembles und konnte sich bereits zwei Mal den Titel ertanzen – 2007 mit Susan Sideropoulos und 2011 mit Maite Kelly. Wir wollten von ihm wissen, ob jeder das Talent zum Tanzen hat und ob in der RTL-Show schon mal etwas so richtig schiefgegangen ist.

Erinnern Sie sich an Ihre allererste Tanzstunde, und hat Sie bereits da das Tanzfieber gepackt?

Nein, ich war aufgrund meines Übergewichts eher eingeschüchtert und musste mich erst mal in diese neue Situation einleben. Aber nach den ersten Stunden ging es dann sehr schnell, und ich war voll drin im Tanzfieber.

Kann jeder tanzen lernen, oder gibt es tatsächlich sogenannte Bewegungs-legastheniker?

Ich sage immer: Jeder kann tanzen lernen, aber nicht aus jedem wird eine Ginger Rogers oder ein Fred Astaire. Aber wirklich jeder kann Spaß am Tanzen haben!

Hatten Sie in der Show schon mal einen „hoffnungslosen Fall“, bei dem gar nichts ging?

In dem Moment, in dem jemand bereit ist zu lernen, ist es nie hoffnungslos, und ich hatte das Glück, meist motivierte Partnerinnen zu haben, die bereit waren, wirklich viel Arbeit ins Tanzen zu stecken.

Die vergangenen Staffeln von „Let’s Dance“ haben gezeigt, dass aus prominenten Amateuren recht schnell beachtliche Tänzer werden können. Wie schaffen Sie so einen Fortschritt als Trainer?

Viel Erfahrung aus dem Tanzsport und vielen Jahren „Let’s Dance“! Ich versuche bei allen Partnerinnen herauszufinden, was die ehrliche und innerste Motivation ist, bei „Let’s Dance“ mitzumachen. Wenn ich das weiß, kann ich viel mehr herausholen.

Disziplin, Körpergefühl, Musikalität oder eiserner Wille – worauf kommt es am meisten an, wenn man bei „Let’s Dance“ gewinnen will?

Es gibt kein einfaches Erfolgsrezept. Man muss so viele dieser Eigenschaften besitzen oder daran arbeiten, sie zu erlangen. „Let’s Dance“ ist ein Marathon und eine mentale Prüfung.

Wie groß ist der Ehrgeiz unter den Profitänzern, den prominenten Partner zu Höchstleistungen zu motivieren?

Das kann ich nur für mich beantworten, obwohl natürlich alle Profikollegen, egal ob neu oder schon viele Male dabei, hochmotiviert sind und ihr Bestes geben. Für mich geht es immer darum, das Beste für meine Partnerin herauszuholen. „Let’s Dance“ ist für mich eine Challenge, die jeder Kandidat mit sich selbst austrägt und nur im zweiten Schritt gegen andere Teilnehmer.

Gab es Pannen oder Missgeschicke in der Show, an die Sie heute schmunzelnd zurückdenken?

Wirklich zu viele… Eine davon war mein offener Hosenstall bei der Samba mit Vanessa Mai im Jahr 2017. Ich hatte ein leuchtend orangefarbenes Hemd samt Body an, das dann wie eine Taschenlampe aus dem Hosenstall herausgeleuchtet hat. Vanessa hat es mir am Ende des Tanzes gesagt, wobei das ganze Publikum es eh schon die ganze Zeit mitbekommen hat.

Ein Plädoyer fürs Tanzen: Warum empfehlen Sie Paaren, einen Tanzkurs zu machen?

Tanzen ist die schönste gemeinsame Aktivität und weckt so viele positive Emotionen. Ein wahrer Jungbrunnen, Lebensfreude pur! Und viele gemeinsame Momente, die man nur beim Tanzen erleben kann.

Das Interview führte Astrid Kistner.

„Let’s Dance“

läuft immer freitags um 20.15 Uhr bei RTL.

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