Ärger über Bayern-3-Moderator

von Redaktion

Matthias Matuschik beleidigt die koreanische Band BTS – nun wirft man ihm Rassismus vor

KATRIN BASARAN

Bayern-3-Moderator Matthias Matuschik ist im Radiogeschäft ein alter Hase. Seine Sendung „Matuschke – der etwas andere Abend“ hat Kultstatus. Doch am Mittwoch redete sich der 56-Jährige darin um Kopf und Kragen. Er beleidigte in seiner Live-Sendung die südkoreanische Boyband BTS – und sieht sich nun mit Rassismusvorwürfen konfrontiert.

Eigentlich ging es in seiner Anmoderation um den Song „Fix you“ der Band Coldplay. Dabei schlug Matuschik plötzlich den Bogen zu BTS, die bei MTV am 23. Februar ein Unplugged-Konzert aufnahmen und dabei auch besagten Coldplay-Song coverten. Für den Geschmack des bayerischen Moderators zu viel des Guten. Er lästerte los und verglich die Band mit dem Coronavirus. Sie sei „irgendein Sch…-Virus, wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt“. Offenbar wurde ihm dann klar, dass er sich deutlich im Ton vergriffen hatte – er versuchte zu retten: „Nichts gegen Südkorea. Man kann mir jetzt nicht Fremdenfeindlichkeit unterstellen. Ich habe ein Auto aus Südkorea. Ich habe die geilste Karre überhaupt. Südkorea rules.“

Leider hatte Matuschiks Tirade damit kein Ende. Er legte noch einen drauf: „Bei einer Boyband unplugged, allein das ist ja schon paradox“, schimpfte er im Hinblick auf das MTV-Konzert weiter. „Dann geben diese kleinen Pisser auch noch damit an, dass sie von Coldplay ,Fix you‘ gecovert haben. Wo ich sage: Das ist Gotteslästerung. Das sage ich als Atheist.“

Zunächst liefen empörte B3-Hörer Sturm, beschwerten sich beim Sender. Rassismusvorwürfe wurden laut. Auf Twitter entwickelte sich ein mächtiger Shitstorm, der sogar BTS-Fans in Korea erreichte. Bis Freitag zählte das Soziale Netzwerk mehr als eine Million Beiträge mit dem Hashtag #Bayern3Racist. Der Sender nimmt derweil seinen Moderator in einer Stellungnahme in Schutz: Es sei Charakter der Sendung und des Moderators, seine Meinung ungeschminkt zu äußern. In diesem Fall sei er in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen. Das hätte Matuschik, der sich für die Flüchtlingshilfe und gegen Rechtsextremismus engagiert, in keiner Weise beabsichtigt. Auch Matuschik hat sich entschuldigt. Er sei bestürzt über die Reaktionen: „Es tut mir sehr Leid und ich möchte mich aufrichtig entschuldigen“, schrieb er. Er habe sich nur geärgert, dass BTS einen Coldplay-Song gecovert hat. „Die Nationalität der Jungs sollte dabei keine Rolle spielen – sie zu erwähnen und den Zusammenhang mit einem Virus herzustellen, war komplett daneben.“ Er habe „einen großen Fehler gemacht, aus dem ich lernen werde“. Den Fans reicht das nicht. „Eine Farce“ schreibt einer. Und: „Fire him!“ – feuert ihn.

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