Wer lacht, fliegt raus

von Redaktion

Zehn Comedy-Stars messen sich in der neuen Sendung „LOL“ bei Amazon Prime

VON KATJA KRAFT

Irgendwann liegt Carolin Kebekus verkehrt herum auf dem Sessel, den Kopf gen Fußboden. Aus purer Verzweiflung. „Ich musste einfach mein Blut mal wieder anders zirkulieren lassen. Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre – nicht lachen zu dürfen, wenn man lachen muss, das ist wie einen Orgasmus oder Niesen zu unterdrücken. Auf Dauer unerträglich“, sagt die 40-jährige Komikerin und – lacht. An diesem Nachmittag im Pressegespräch darf sie das. Bei den Dreharbeiten zu „LOL – Last one laughing“ durfte sie es nicht. Starten soll die Sendung bei Amazon Prime am 1. April. Oberste Regel: Wer lacht, fliegt raus.

Wenn es in der Show so launig zugeht wie bei dem Gespräch mit den zehn Comedians und Moderator Michael Bully Herbig kann sich das Publikum auf sehr lustige Unterhaltung freuen. Schnell wird deutlich: Hier haben sich sieben Männer und (leider nur) drei Frauen mit demselben Sinn für Humor gefunden. Für das Publikum ein Gewinn – für die Künstlerinnen und Künstler aber die große Herausforderung. Denn je mehr man über dieselben Dinge lachen kann, desto leichter bringt man einander auch zum Lachen. „Wir haben uns bei der Auswahl der Komikerinnen und Komiker gedacht: Wenn wir es schaffen, die Messlatte so hochzulegen, dass die Leute auch humoristisch Angst vor dem anderen haben, dann haben wir die richtige Runde zusammen“, erzählt Herbig, der bei der Entwicklung der Show mitgewirkt hat.

Er war als Moderator in der angenehmen Situation, in einem Nebenraum sitzen zu können, als Herr über zwei Buzzer, und sich köstlich zu amüsieren. Denn für ihn gilt das Gacker-Verbot ja nicht. „Ich habe mir streckenweise fast in die Hosen gemacht, weil es so lustig war, denen zuzuschauen. Das war mein Problem: Ich wollte die alle so lange wie möglich in der Show sehen – konnte aber natürlich nicht die Regeln aushebeln.“ Herbig musste die Gesichtszüge der Comedians genau beobachten. Und erbarmungslos einschreiten: Wer lachte, flog raus.

„Das war eine emotionale Achterbahnfahrt. Wir waren hinterher alle platt“, erzählt Anke Engelke. Humor sei ihre Währung, die schönste Bezahlung das Gelächter des Publikums. Wie hart es sei, wenn keine Pointe auf Resonanz treffe, das hätten sie alle jetzt so richtig gemerkt.

Und dann natürlich die weitere Herausforderung: die lustigen Angreifer abwehren. Da entwickelte jeder seine eigenen Strategien. Barbara Schöneberger: „Ich habe versucht zu essen, zu trinken, irgendetwas vor mein Gesicht zu halten.“ Ob sie es so zum Sieg geschafft hat, wird sich zeigen. Ein Genuss war’s für sie in jedem Fall: „Jede Sekunde der Show war, wie wenn man in die Sonne guckt und spürt, man muss gleich niesen – und freut sich drauf. Es war das Lustigste, was ich je gemacht habe!“

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