Preisverdächtiger „Tatort“ aus München

von Redaktion

„Unklare Lage“ nominiert – Auch Streamingserien stehen auf der Liste des Grimme-Instituts

VON CHRISTOF BOCK

Der Grimme-Preis gilt als bedeutendste Auszeichnung für Qualitätsfernsehen in Deutschland. Preiswürdige Sendungen sind offensichtlich immer häufiger auch auf Streamingportalen zu finden. So sind heuer unter anderen das Netflix-Format „Unorthodox“ über den Neuanfang einer jüdischen Amerikanerin in Berlin sowie die Joyn-Serien „Dignity“ über die Verbrechen der deutschen Colonia Dignidad in Chile und „Mapa“ über einen alleinerziehenden Vater für die Auszeichnung nominiert. Auch die in der ARD-Mediathek verfügbare zehnteilige WDR-Politsatire „Parlament“ für den Spartensender One steht auf der Liste. Die meisten Nominierungen, die das Grimme-Institut am Dienstag mitteilte, gingen wie gewohnt an öffentlich-rechtliche Sender. Die Preisträger werden am 11. Mai bekannt gegeben, die Verleihung ist am 27. August.

Hoffnung auf einen Grimme-Preis im Bereich Fiktion machen können sich ferner unter anderen die Macher von „Das freiwillige Jahr“ (WDR) und von „Unterleuten“ (ZDF). Auch zwei „Tatort“-Folgen stehen auf der Liste, darunter die BR-Folge „Unklare Lage“ aus München über einen Amoklauf. Chancen auf eine Auszeichnung haben ferner unter anderen WDR-Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim für ihre Informationsvermittlung zum Coronavirus sowie WDR-Auslandskorrespondentin Isabel Schayani für ihre Berichterstattung aus dem Flüchtlingslager Moria in Griechenland. Im „Wettbewerb Unterhaltung“ finden sich unter anderen die Youtube-Produktion „Social Distancing mit Hazel Brugger und Thomas Spitzer“, die Pro Sieben-Sendung „Joko & Klaas live – Männerwelten“ und Jan Böhmermanns Satiresendung „ZDF Magazin Royale“, außerdem die „Carolin Kebekus Show“ (WDR) und die Reihe „Kroymann“ (Radio Bremen).

Im Wettbewerb „Information & Kultur“ sind Arte und der NDR mit der vierteiligen Doku „Afghanistan – Das verwundete Land“ im Rennen, ebenso der zweiteilige Dokumentarfilm „Aus dem Innern einer deutschen Sekte“ (WDR/SWR/Arte).

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