Ganz großes Tennis

von Redaktion

RTL verfilmt das Leben von Boris Becker mit Nachwuchsschauspieler Bruno Alexander

VON STEFANIE THYSSEN

Es gibt niemanden, der keine Meinung zu ihm hat. Entweder man liebt ihn, verbindet wunderbare Erinnerungen an mordsspannende Tennismatches mit ihm, die manchen sogar nachts aus dem Bett geholt haben. Oder man mag ihn nicht so sehr. Belächelt ihn eher wegen der doch zahlreichen Eskapaden (Frauen! Kinder! Steuern!) der vergangenen Jahre. Stoff für einen kurzweiligen Fernsehabend bietet das Leben von Boris Becker allemal. Und genau den will RTL seinen Zuschauern nun bald bieten. Der Kölner Privatsender verfilmt das Leben von „Bum Bum Boris“. Nächste Woche beginnen die Dreharbeiten mit Bruno Alexander.

Bruno wer? Der Mann, der in die Rolle des weltbekannten Superstars schlüpft, ist (bislang) nur eingefleischten Film- und Fernsehfans ein Begriff. Dabei hat er mit seinen 22 Jahren schon eine ganze Menge Erfahrung und in einigen Produktionen gezeigt, dass er was kann.

Ganz junge Zuschauer kennen ihn aus der ARD-Kinderserie „Die Pfefferkörner“, in der Bruno Alexander von 2012 bis 2013 die Rolle des Max Paulsen spielte. Danach hatte er Auftritte in TV-Reihen und -Serien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Nord Nord Mord“ und „Club der roten Bänder“. Zurzeit ist der gebürtige Hamburger in der internationalen Amazon-Prime-Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zu sehen. Und gehört hier zu den heimlichen Stars.

„Der Spieler“, so der Titel des Films, der nun wohl sein Durchbruch werden dürfte, erzählt, wie Boris Becker zum jüngsten Wimbledonsieger aller Zeiten wurde. Er zeige die Kompromisslosigkeit des Profisports, den harten Kampf nach oben und gebe Einblicke „in die Psyche und das Leben eines Sportlers, der schon in jungen Jahren zum Tennis-Idol aufsteigt“, heißt es in einer RTL-Mitteilung

Und Bruno Alexander? War er vertraut mit der an Höhen und Tiefen reichen Biografie des Menschen, dem er nun gerecht werden soll? „Natürlich kannte ich Boris Becker, denn eigentlich kennt jeder Boris Becker oder meint zumindest, ihn zu kennen“, so der 22-Jährige, der als Hobby auch „Tennis“ angibt. Als aber das Angebot, ihn zu spielen, auf dem Tisch lag, habe er doch erst mal recherchieren müssen. „In meiner Generation ist er nicht so gegenwärtig wie in der meiner Eltern“, sagt Alexander. „Aber was für eine Karriere, was für eine Persönlichkeit konnte ich da entdecken!“ Diese Rolle sei daher Herausforderung und Bürde zugleich. „Ich will mit meiner Darstellung diejenigen begeistern, die mit ihm groß geworden sind, und diejenigen, die ihn hauptsächlich aus den Schlagzeilen kennen, einladen, den Menschen dahinter zu entdecken.“

Produziert wird „Der Spieler“ von Michael Souvignier, Till Derenbach und Alexis von Wittgenstein, die zuletzt das historische Wiesn-Spektakel „Oktoberfest 1900“ ins Fernsehen brachten. Das Drehbuch von Richard Kropf („4 Blocks“) und Marcus Schuster basiert auf Fred Sellins Buch „Ich bin ein Spieler: Das Leben des Boris Becker“. Regie führt Hannu Salonen („Oktoberfest 1900“, „Schuld nach Ferdinand von Schirach“). Es könnte ganz großes Tennis werden.

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