Sie will den Henssler grillen

von Redaktion

Holzkirchnerin Martina Koll tritt in einem Special des Vox-Formats gegen den Fernsehkoch an

VON STEFANIE THYSSEN

„Vor 20 Jahren“, sagt Martina Koll und lacht laut auf, „hätte ich ein Plakat gemalt: ,Steffen, ich will ein Kind von dir!‘“ Sie sei einfach immer schon großer Fan des Fernsehkochs gewesen, habe Henssler in seinen Liveshows, etwa im Circus Krone, gesehen. Entsprechend groß ist die Freude der 46-jährigen aus Holzkirchen (Landkreis Miesbach), dass sie den 48-jährigen Küchenkünstler nun aus nächster Nähe erleben darf. Sie ist Kandidatin in seiner Show „Grill den Henssler“ – zum ersten Mal treten da an diesem Sonntag  um 20.15 Uhr bei Vox keine Stars gegen den Hamburger an, sondern „Normalos“.

Bis sich das Team der Show für Martina Koll als eine von insgesamt vier Teilnehmern entschied, musste die Powerfrau, verheiratet und Mutter von zwei Kindern (16 und 13 Jahre), mehrere Hürden nehmen. „Als Anfang des Jahres der Aufruf kam, dass man sich bei der Sendung bewerben kann, habe ich mir sofort überlegt, wie ich Aufmerksamkeit erregen könnte“, erinnert sich Koll, die als Angestellte im öffentlichen Dienst im Landwirtschaftsamt Holzkirchen arbeitet. „Also habe ich mich dabei fotografieren lassen, wie ich zwölf Masskrüge stemme“, erzählt Koll, die in den vergangenen Jahren nebenbei als Bedienung im Bierzelt gearbeitet hat. „Nach dem Motto: Wer so viel Bier durch die Gegend trägt, wird auch mit dem Henssler fertig.“

Das Motiv kam an, Martina Koll, die sich selbst als leidenschaftliche Hobbyköchin bezeichnet („allerdings eher aus der Not heraus, ich muss halt jeden Tag für die Familie kochen“) wurde zum (digitalen) Casting eingeladen. Mitarbeiter wollten checken, ob sie zum Beispiel kochen und reden gleichzeitig kann. Sie kann. Multitasking buchstabiert diese Frau, die als „Metzgerstochter“ groß geworden ist, im Schlaf.

Schließlich entschied sich Vox tatsächlich für sie. Koll möge sich bitte eine Vorspeise überlegen. Die Wahl fiel auf Weißwurststrudel mit Spitzkohl. „Ich habe mir ein bisserl Beratung beim Schorsch Weber vom Gasthaus Jennerwein geholt“, so Martina Koll. „Dort arbeite ich auch manchmal, und mit ihm habe ich mich ausgetauscht. Das war natürlich super und eine große Hilfe.“

Wie die (bereits aufgezeichnete) Show ausgeht – dazu muss Martina Koll, die im selbst geschneiderten Dirndl an den Start geht („Ich wollte unbedingt gut ausschauen!“) schweigen bis zum Sonntagabend. Wie gern würde sie dann ein kleines Fest geben und mit Familie und Freunden die Sendung gemeinsam anschauen. „Eigentlich hatten meine Freundinnen vorgeschlagen, dass sie an dem Abend für mich kochen und wir gemeinsam meinen Auftritt verfolgen“, sagt sie. Daraus wird Corona-bedingt natürlich nichts. „Jetzt wollen wir uns alle über eine Videokonferenz zusammenschalten und es so versuchen. Für mich ist das schon ein echtes Highlight in dieser tristen Zeit.“

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