Knapp sieben Millionen Deutsche sind verschuldet – und die Pandemie verschärft die Lage. Wie gerät man in die Schuldenfalle? Und wie befreit man sich wieder aus ihr? Über sechs Monate lang begleitete die ZDF-Dokumentation „Im Schuldenstrudel – Der schwere Weg aus der Krise“ aus der Reihe „37 Grad“ (zu sehen heute um 22.15 Uhr) drei Betroffene.
Eine Krebsdiagnose warf die 57-jährige Andrea aus Freising aus der Bahn. Die alleinerziehende Mutter von drei Töchtern wusste auf einmal nicht mehr, wie sie den Kredit zurückzahlen soll, den sie für einen Umzug aufgenommen hatte. Krebstherapie, Arbeitsunfähigkeit, Folgeerkrankungen. „Ich habe mich für meine Schulden geschämt“, sagt Andrea, die irgendwann die Mahnschreiben nicht mehr öffnete. Ein bekanntes Phänomen, wie Schuldnerberater wissen.
Auch Sven, ein vierfacher Familienvater aus der Nähe von Pforzheim (Baden-Württemberg), scheute irgendwann den Weg zum Briefkasten. Die Schulden brachte er nach einem Erbschaftsstreit mit in die Ehe. Es sind vor allem die Kinder, für die der Apothekenausfahrer versucht, seine Finanzen wieder geregelt zu bekommen.
Hilfe findet er wie die alleinerziehende Jessica (26) aus Tübingen bei der Schuldnerberatung. „Man muss sich erst einmal zugestehen, dass man ein Problem hat, das man alleine nicht lösen kann“, wissen alle drei. Nur wer Hilfe von außen annehme, finde zurück ins Leben, lautet ihr Fazit.