Adel verpflichtet

von Redaktion

3sat widmet Europas Königshäusern am Sonntag ab sechs Uhr einen Thementag

VON JAN LEHR

Politisch sind sie längst entmachtet, ein Faszinosum und eine sprudelnde Quelle für medialen Klatsch und Tratsch stellen die europäischen Königshäuser aber auch in Zeiten der Demokratie dar. Da wundert es nicht, dass auch das Kino nicht auf sie als Story-Lieferanten verzichten kann.

3sat widmet den royalen Heldinnen und Helden am Pfingstsonntag nun einen Thementag, der einige Dokumentationen, vor allem aber viele Spielfilme um verschiedene gekrönte Häupter versammelt. Den Auftakt machen bereits ab 6 Uhr morgens die Produktionen „Schlösserwelten Europas“, (6 Uhr), „Die Adria der Habsburger“ (6.15 Uhr), „Der Fürst und seine Schätze – Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein“ (7 Uhr), „Die Wittelsbacher und ihre Juwelen“ (7.45 Uhr), „König Ludwig I. und seine Bavaria“ (8.30 Uhr), „Glanz und Elend deutscher Zarinnen“ (9.15 Uhr), „Sisis berühmte Geschwister“ (10.05 Uhr) sowie „Maria Theresia – Majestät und Mutter“ (10.50 Uhr).

Danach folgt bis in die Nacht ein buntes Spielfilmprogramm. Los geht es, wie es mit den Dokus aufgehört hat – mit den Habsburgern. Gezeigt werden zwei Produktionen aus dem Jahr 2009: „Geliebter Johann, Geliebte Anna“ (11.35 Uhr) um die Liebesgeschichte zwischen dem österreichischen Erzherzog Johann (gespielt von Tobias Moretti) und der Postmeistertochter Anna Plochl sowie ein „Sisi“-Zweiteiler (13.15 Uhr), in dem Cristiana Capotondi die Rolle spielt, der einst Romy Schneider ihren Stempel aufgedrückt hatte.

Weiter geht es mit dem 2012 entstandenen Spielfilm-porträt des exzentrischen Bayernkönigs „Ludwig II.“ (16.30 Uhr); danach springt die Reihe nach Großbritannien und zu den Windsors: Am frühen Abend und zur Primetime laufen zwei Filme über Elizabeth II., die sie einmal als junge Frau, einmal als alte Königin in der Krise porträtieren: „A Royal Night – ein königliches Vergnügen“ (18.45 Uhr) von Julian Jarrold folgt den Abwegen der Prinzessinnen Elizabeth und Margret, die in der Euphorie übers Ende des Zweiten Weltkriegs für eine Nacht ihren königlichen Pflichten entrinnen; Stephen Frears’ „Die Queen“ (20.15 Uhr) kreist anschließend um die von Helen Mirren gespielte Monarchin nach dem Tod von Lady Di im Ringen damit, wie mit der Tragödie und der Massentrauer um die verunglückte Prinzessin umzugehen sei – ein von Mirren großartig gespieltes Porträt einer Herrscherin, deren seit Kindheit antrainierte Vorstellung von Contenance und dem Zurückstellen des Privaten hinter die öffentliche Rolle mit den Ansprüchen der (Medien-) Öffentlichkeit kollidiert.

Den Abend beschließen im Spätprogramm dann noch ein Porträt von Grace Kelly alias „Gracia Patricia – Fürstin von Monaco“ (21.50 Uhr) mit Nicole Kidman in der Hauptrolle sowie ein Film um eine fiktive blaublütige Heldin der Kolportageliteratur: „Angelique – Eine große Liebe in Gefahr“ um die Abenteuer einer verarmten Adligen im 17. Jahrhundert (23.20 Uhr).

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