Arbeit statt Zickenkrieg

von Redaktion

Heute endet die 16. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“

VON BRITTA SCHULTEJANS

Das „Germany’s Next Topmodel“-Finale im vergangenen Jahr war speziell – ein Publikum aus Pappfiguren, Applaus und Gelächter vom Band, eine Chefjurorin Heidi Klum, die wegen Corona in den USA bleiben musste und nur via Bildschirm zu sehen war. Ein Jahr später ist Corona immer noch da – und auch das Finale der 16. Staffel heute ab 20.15 Uhr bei Pro Sieben wird wieder unter dem Eindruck dieser weltweiten Krise stehen.

Wie genau die Finalshow aussehen wird, dazu teilte Pro Sieben noch nicht viel mit. Fest steht nur, dass – weil Klum kaum eine Möglichkeit auslässt, ihrem Ehemann Tom Kaulitz und dessen Zwillingsbruder Bill eine Bühne zu bieten – auch die Band der Gebrüder Kaulitz, Tokio Hotel, mit dabei ist. Und der klassische „Top-20-Walk“, bei dem die bestplatzierten Teilnehmerinnen noch einmal zum Abschied über den Laufsteg stolzieren, muss ausfallen, weil eines der Models kurz vorher positiv auf Corona getestet wurde.

Die vier „GNTM“-Finalistinnen sagen, sie bedauern nicht, ausgerechnet heuer dabei gewesen zu sein. „Ich sehe da absolut einen Vorteil drin“, hatte wie berichtet die 23 Jahre alte Studentin Alex aus Köln kurz vor dem Finale gesagt. Dadurch, dass „man nicht tausende Kilometer reisen“ musste, hätten die Kandidatinnen „Energien gespart“. Wegen der Pandemie entstand die 16. Staffel nahezu komplett in Berlin. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer änderte sich dadurch nicht wirklich etwas.

Im Gegenteil – dass die Show auch sonst ruhiger ablief, hat ihr gut getan. So wurde das wieder möglich, was das Format ganz zu Beginn vor 16 Jahren ausgemacht hat – echtes Mitfiebern mit Kandidatinnen, die, anders als in vielen Jahren zuvor, positiv im Gedächtnis bleiben. Arbeit statt Zickenkrieg galt weitgehend – von heftigeren Auseinandersetzungen zwischen Soulin und Linda ganz zu Beginn einmal abgesehen, und obwohl die Zahl derjenigen, die die Sendung freiwillig verließen, in diesem Jahr durchaus bemerkenswert war. Zuletzt hatte Studentin Ashley aus München das Handtuch geworfen, obwohl sie ins Finale eingezogen war (wir berichteten).

Das Motto dieser Staffel lautete „Diversity“ – also Vielfalt. Darum ist mit Dascha im Finale zum ersten Mal ein sogenanntes Curvy Model dabei, das rundlicher ist als herkömmliche Models. Und Romina ist mit einer Größe von unter 1,70 Metern eigentlich zu klein für das Geschäft, bei Alex stand mal „männlich“ in der Geburtsurkunde, und Soulin kam erst vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland. „Wir schreien alle nach Diversity“, sagt Dascha dazu. „Für mich war ,Germany’s Next Topmodel‘ nie ein blondes Mädchen mit blauen Augen“, hatte Klum zum Start der Staffel gesagt. Gefunden hat sie es trotzdem oft genug, mit Lena Gercke beispielsweise, gleich in der ersten Staffel.

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