Sie läuft und läuft und läuft: Günther Jauchs Quizshow „Wer wird Millionär“. An diesem Donnerstag flimmert bei RTL ab 20.15 Uhr die 1500. Folge des modernen TV-Klassikers über den Bildschirm – dafür hat der Moderator des 1999 gestarteten Dauerbrenners definitiv ein Fleißkärtchen verdient. Zum Jubiläum strahlt der Kölner Privatsender an Fronleichnam eine Überraschungsausgabe aus, in der auf besondere Momente, Fragen und Kandidaten zurückgeblickt wird. Angeblich weiß Moderator Jauch dabei selber nicht genau, was ihn erwartet.
Als erste Kandidatin saß am 3. September 1999 die Arzthelferin Tanja Ortmann aus Aachen dem Moderator auf dem Ratestuhl gegenüber. Ihre erste Frage war, wie das Sprichwort „Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem…?“ weitergeht. Die Antwortmöglichkeiten waren A: Sofa, B: Klo, C: Grill oder D: Dach. Ortmann antwortete richtig „Dach“ und strich am Ende 8000 Mark ein. Erst mehr als ein Jahr später, im Dezember 2000, gab es dann den ersten Hauptgewinner, damals kassierte der Hochschulprofessor Eckhard Freise eine Million Mark. Insgesamt lösten bisher in all den Jahren 16 Kandidatinnen und Kandidaten die Millionenfrage, darunter mit Barbara Schöneberger, Oliver Pocher und Thomas Gottschalk auch drei bekannte Gesichter in den „Promispecials“.
Seit dem Start der Ratesendung im September 1999 bekamen insgesamt 2950 Kandidaten etwa 38 000 Fragen gestellt. Zu den Leuten, die sich permanent neue Wissensfragen von babyleicht bis superschwer für den Dauerbrenner ausdenken, gehört Harald Valder – und der räumt ein, dass sein Job nach all der Zeit vertrackt geworden sei: „Nach rund 38 000 gestellten ,Wer-wird-Millionär‘-Fragen immer noch etwas Neues auszutüfteln, wird in der Tat immer schwieriger“, gibt Harald Valder zu.
Und Günter Jauch? Man müsste doch meinen, dass dem Moderator nach 1500 Folgen, in denen mit marginalen Variationen doch immer derselbe Ablauf wiederholt wird, allmählich die Lust ausgeht. Aber davon will der 64-Jährige nichts wissen: Er werde weitermachen „solange es den Zuschauern, aber auch mir selbst noch Freude macht“ – und noch mache ihm die Sendung sehr viel Spaß.
„Wer wird Millionär“ ist der deutsche Ableger der britischen Quizshow „Who wants to be a Millionaire?“, die 1998 startete und seitdem von Fernsehsendern in mehr als 100 Ländern aufgegriffen wurde. In Deutschland war der heutige Klassiker von Anfang an ein Erfolg, den höchsten Marktanteil ihrer Geschichte erzielte die Sendung mit einem „Promispecial“: Am 28. Mai 2001 sahen rund 14,22 Millionen Zuschauer Kandidaten wie Thomas Gottschalk und Heidi Klum beim Grübeln zu. Von solchen Rekorden können die Macher heute zwar nur noch träumen, dennoch ist die Traditionssendung bei RTL eine feste Bank. Für Schlagzeilen hat die Show in ihrer Geschichte schon oft gesorgt. Unvergessen ist beispielsweise Hape Kerkelings Auftritt als sein Alter Ego Horst Schlämmer, bei dem er mit dem Moderator Brüderschaft trank, oder auch Waldemar Hartmanns Blamage, als der Fußballexperte eine eher simple Fußball-Frage falsch beantwortete.
Der unverwüstliche Dauerbrenner „Wer wird Millionär“ schaffte es mit Begriffen wie „Telefonjoker“, „Publikumsjoker“ und „Fifty-fifty-Joker“ sogar in den Duden und brachte schon weit mehr als 100 Millionen Euro unters Volk – 27 Kandidaten mussten allerdings mit null Euro nach Hause gehen.
„Wer wird Millionär?“,
Donnerstag, 20.15 Uhr, RTL.