Wie bei allen Fernsehproduktionen, die in der Pandemie laufen, fehlt auch in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz das Studio-Publikum. Was anfangs für den Moderator und die Zuschauer daheim ungewohnt war, hat sich für den Gastgeber zum Vorteil gewandelt. Wenn es nach Lanz geht, wird auch in der Zeit nach Corona auf Publikum im Studio verzichtet. Denn: „Den populistischen Ausfallschritt für den schnellen Applaus traut sich heute kaum noch einer“, sagte der 52-Jährige in einem Interview mit dem „Journalist“. „Die Stille im Studio hat die Sendung intensiver gemacht.“ Das habe dabei geholfen, „eine Instanz zu werden“.
Die Quoten haben sich, wir berichteten, seit Markus Lanz vom seichten Plauderer zum knallharten Polittalker wurde, stark verbessert. So sehr sich der Wahl-Hamburger darüber freut, so sehr hadert er mit den wechselnden Sendeplätzen seiner Talkshow. „Wir werden da manchmal unglaublich herumgeschoben“, beklagt Lanz gegenüber dem Branchenmagazin. „Es kann sein, dass wir an einem Dienstag um 22.45 Uhr anfangen und am Dienstag darauf um zehn vor zwölf.“ Diese „sehr spezielle ZDF-Schnitzeljagd“ sorge nicht nur bei der Redaktion gelegentlich für Frust, sondern auch bei denen, um die es geht: bei den Zuschauern. Lanz deutlich: „Wer eine Sendung kaputtprogrammieren will, nimmt ihr jede Verlässlichkeit.“ Generell fühle er sich aber am späten Abend gut aufgehoben. „Ich habe mich – auch nicht vor, nach oder während ,Wetten, dass..?‘ – je danach gesehnt, um Viertel nach acht die Showtreppe runterzulaufen.“ thy