Das Las Vegas des Ostens

von Redaktion

ZDF drehte Mehrteiler vor dem Hintergrund der Geschichte des Friedrichstadtpalastes

VON CAROLINE PRIWITZER

Wir schreiben das Jahr 1988. Die Feierlichkeiten laufen auf Hochtouren – anlässlich des 40. Jahrestags der DDR soll im Berliner Friedrichstadtpalast die große Geburtstagsshow steigen. Ein ganz besonderer Tag – und für Tänzerin Chris, gespielt von Svenja Jung („Deutschland 89“), stehen die Chancen auf ein begehrtes Solo so gut wie noch nie. Dieses Szenario ist die Ausgangssituation für „Der Palast“, ein „Fernsehevent“, das demnächst im ZDF ausgestrahlt wird. Ein „musikalisches Familiendrama“ soll es sein, eben vor dem Hintergrund der Geschichte des Berliner Friedrichstadtpalastes – dem „Las Vegas des Osten“.

Wie es der Zufall will, lernt die junge Chris in der turbulenten Zeit der Vorbereitungen ihre bis dato unbekannte Zwillingsschwester Marlene (Svenja Jung in einer Doppelrolle) kennen. Diese führt ein Leben im Westen, bei ihrem Vater, der ein Familienunternehmen leitet – das völlige Gegenteil also zum vom Showbusiness geprägten Leben ihrer Zwillingsschwester im sozialistischen Osten. Wie wäre das Leben wohl verlaufen, wenn Chris und Marlene den Platz der jeweils anderen eingenommen hätten? Kurzerhand tauschen die beiden ihre Rollen und tauchen ein in das Leben der anderen – natürlich ohne jemandem davon zu erzählen.

Ein bisschen an Erich Kästners „Das doppelte Lottchen“ erinnert diese Produktion, die Uli Edel nach den Drehbüchern von Rodica Doehnert realisierte – die beiden zeichneten gemeinsam schon für die Trilogie „Das Adlon – Eine Familiensaga“ verantwortlich. „Der Palast“ entsteht nun in Zusammenarbeit mit der Constantin Film von Oliver Berben. Die Dreharbeiten für die insgesamt sechs jeweils dreiviertelstündigen Episoden sind vor wenigen Tagen abgeschlossen worden.

Drehorte waren seit November vergangenen Jahres Polen, Berlin und verschiedene Plätze in Bayern. Vor der Kamera standen neben der Hauptdarstellerin Svenja Jung unter anderen Anja Kling, Heino Ferch, Friedrich von Thun, Jeanette Hain und Daniel Donskoy. Die Sendetermine stehen noch nicht fest. Man wolle „der bis heute größten Showbühne der Welt ein Denkmal“ setzen, heißt es dazu vom Mainzer Sender. Zum ersten Mal in seiner hundertjährigen Geschichte stehe das legendäre Showtheater im Zentrum einer fiktionalen Serie (siehe auch Kasten).

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