Es wird täglich getestet, auf Abstand geachtet und natürlich werden Masken getragen. So anstrengend die Einhaltung der Corona-Maßnahmen auch ist – hier am Set freuen sich alle, dass sie überhaupt wieder arbeiten können. Und das vor so einem Panorama! Auf 750 Meter Höhe bietet die Kastensteinerwand Alm für zwei Tage die Kulisse für die seit Ende Mai laufenden Dreharbeiten zu neuen Folgen der ARD-Serie „Watzmann ermittelt“. Zurzeit laufen Wiederholungen im Ersten. Weil auch die mit zweistelligen Marktanteilen am Mittwoch-Vorabend die Senderverantwortlichen glücklich machen, freut man sich dort umso mehr, dass es bald frischen Nachschub gibt. „Wir haben durch die Maßnahmen alles im Vorfeld abgefedert und mussten keinen Tag stillstehen“, erklärt Produzent Oliver Schündler.
Mit dabei ist Christine Neubauer. Sie spielt in der Folge mit dem Titel „Die entführte Braut“ die vorgeblich böse Schwiegermutter. Auch Neubauer ist voller Dankbarkeit, endlich wieder drehen zu können: „Diese Rolle hat auf mich gewartet“, sagt sie. „Es fühlt sich super an, hier zu drehen.“ Sie habe während der Pandemie wieder erkannt, „wie sehr ich diesen Beruf liebe“.
Ähnlich geht es Andreas Giebel, der von Beginn an die Hauptrolle als Kommissar Beissl spielt. Er und Neubauer kennen sich seit Jahren. „Er war mein Lebensgefährte, mein ,love interest‘ über viele Jahre in der Serie ,München 7‘“, erinnert sich die 58-Jährige. Hier am Set mögen sich die beiden nicht so gern – natürlich nur, weil das Drehbuch es so will.
Giebel selbst wird während der Produktion von seiner Tochter Sarah (30) umsorgt, die ein Auge darauf hat, dass der Papa sich nach einer Knie-OP und einem überstandenen Bandscheibenvorfall (wir berichteten) ordentlich bewegt. Sie übt mit ihm auch das Gehen. „Bergauf und bergab laufen kann man hier ja leicht üben“, lacht der 63-Jährige. Geraden gebe es ja nicht in Berchtesgaden. „Aber es hat was gebracht. Die Schmerzen sind weniger geworden. Ich laufe wieder besser.“ Jerry, Beissls Partner auf dem Serien-Revier, wird gespielt von Peter Marton. Er genießt die Rückkehr ans Set genauso wie seine Kollegen. „Es war ein Geschenk, dass wir drehen konnten an diesem schönen Ort. Viele haben ihren Platz verloren und konnten nicht arbeiten. Wir schon. Das weiß ich sehr zu schätzen.“ Wann die Folgen ausgestrahlt werden, ist noch offen. thy, mit ARD-Material