Kaum ist die Fußballeuropameisterschaft vorbei, starten am Freitag in Tokio die Olympischen Sommerspiele. Und im Vergleich zur EM brauchen Sportfans vor den Bildschirmen hier noch wesentlich mehr Kondition. Allein ARD und ZDF übertragen insgesamt 275 Stunden Olympia im Fernsehen und 2500 Stunden als Livestream im Internet. Eurosport kündigt sogar mehr als 4000 Live-Stunden an. Wir verraten, wie und wo die Spiele zu sehen sind.
Sendezeiten
Die japanische Hauptstadt ist Deutschland sieben Stunden voraus. Für Olympiafans sind daher Nachtschichten angesagt. Die Live-Übertragungen beginnen meistens gegen Mitternacht unserer Zeit – dann ist es in Tokio 7 Uhr in der Früh. Sendeschluss ist um 17 Uhr deutscher Zeit, also zur Geisterstunde in Japan. Eurosport überträgt praktisch rund um die Uhr. Bei ARD und ZDF ist das Hauptabendprogramm dagegen weitgehend Olympia-frei, von Zusammenfassungen in „Tagesthemen“ und „heute journal“ abgesehen.
ARD
Jessy Wellmer und Alexander Bommes melden sich aus dem gemeinsamen Glasstudio von ARD und ZDF an der Tokyo Bay. Sie hoffen auf Besuche deutscher Medaillengewinner – wenn es Corona erlaubt. ARD-Studioleiter Uwe Schwering weiß selbst noch nicht, was möglich sein wird – und was nicht: „Den Spagat hinzukriegen zwischen Nähe zum Geschehen und Kontaktvermeidung – das ist eine völlig neue olympische Disziplin. Ich hoffe, wir gehen da alle mit Gold nach Hause.“ An festen Experten hat das Erste nur Frank Busemann für die Leichtathletik und Julius Brink für Beachvolleyball angeheuert. Ansonsten sollen die bewährten Kommentatoren die Spiele erklären, von Tom Bartels beim Schwimmen bis zu Stephanie Baczyk und Bernd Schmelzer beim Fußball. Was nicht live im Fernsehen läuft, ist auf bis zu zehn Kanälen gleichzeitig in der ARD-Mediathek zu sehen.
ZDF
Hier sind Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne die altbekannten Gesichter im Tokioter Olympiastudio. Das Zweite hat deutlich mehr Experten engagiert. An Bord sind Philipp Crone (Hockey), Christian Keller (Schwimmen), Ronny Ziesmer (Turnen) und Kristina Vogel (Radsport). Jonas Reckermann, 2012 zusammen mit Julius Brink Olympiasieger im Beachvolleyball, analysiert mit seinem von der ARD verpflichteten Partner um die Wette. Auch das ZDF setzt auf seine bekanntesten Kommentatoren, von Béla Réthy (der am Freitag ab 12.10 Uhr die Eröffnungsfeier überträgt) beim Hockey über Claudia Neumann beim Fußball bis zu Oliver Schmidt beim Rugby. Auch hier laufen in der Mediathek bis zu zehn Streams parallel.
Eurosport
Beinahe wäre Tokio 2021 nur bei Eurosport gelandet, dem „Home of the Olympic Games“ in Europa. Erst nach langen Verhandlungen hat der Sportsender die Rechte an ARD und ZDF lizenziert. Bei Eurosport gibt es trotzdem die meisten und längsten Übertragungen aus Tokio. Attraktionen sollen das virtuelle Studio „Cube“, Top-Experten von Fabian Hambüchen (Turnen) bis Pascal Hens (Handball) sowie legendäre Stimmen am Mikrofon sein. So kommentiert Sigi Heinrich Leichtathletik und Turnen oder Matthias Stach das Schwimmen. Von 9 bis 17 Uhr laufen die wichtigsten Entscheidungen in der „Medal Zone“. Tageszusammenfassungen gibt es um 17 und um 21.15 Uhr. Viele Übertragungen sind kostenlos auf Eurosport 1 und beim Streamingdienst Joyn zu sehen. „Jede Olympia-Sekunde“ läuft laut Eurosport online mit bis zu 27 Streams gleichzeitig im Eurosport Player, bei Joyn plus (jeweils 6,99 Euro im Monat) und bei DAZN (14,99 Euro).