Hola Chicas!

von Redaktion

INTERVIEW Fernsehstar Jorge González spielt sich in „Eine ganz heiße Nummer 2.0“ selbst

VON STEFANIE THYSSEN

Wer „Eine ganz heiße Nummer“ vor zehn Jahren im Kino gesehen hat, wird den Film nicht vergessen haben. Die Geschichte über drei Frauen unterschiedlichen Alters, die in ihrer streng katholischen Gemeinde im Bayerischen Wald eine Sexhotline schalten, um der Pleite ihres Tante-Emma-Ladens zu entgehen, war einer der erfolgreichsten Filme des Jahres. Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer und Rosalie Thomass spielten diese Figuren hinreißend komisch.

Vor drei Jahren kam dann die Fortsetzung in die Kinos, die heute um 20.15 Uhr ihre Fernsehpremiere im ZDF feiert: „Eine ganz heiße Nummer 2.0“, wieder mit den drei bayerischen Superfrauen in den Hauptrollen, die nun unter der Regie von Rainer Kaufmann zur Höchstform auflaufen – und mit einem Gaststar, den man vor allem aus der RTL-Show „Let’s Dance“ kennt. Jorge González übernimmt die Rolle als Jorge González, als Tanzlehrer und Choreograf also, der den Ladies im Film Beine macht, und zwar ordentlich. Hola Chicas!

Waltraud (Gisela Schneeberger), Lena (Rosalie Thomass) und Maria (Bettina Mittendorfer) leben nach wie vor im beschaulichen Marienzell. Wie so viele andere Orte auch kämpft die kleine Gemeinde mit der Landflucht. Die Einheimischen ziehen weg, Touristen bleiben aus, Geschäfte machen pleite. Schuld daran ist auch der Umstand, dass Marienzell über so gut wie keine Internetanbindung verfügt. Kein Netz – kein Kontakt zur Außenwelt. Während die Männer aus Marienzell anfangen, auf eigene Faust ein Glasfaserkabel zu verlegen, wollen die Frauen den Tanzwettbewerb im benachbarten Josefskirchen gewinnen, um mit dem Preisgeld von 10 000 Euro die Finanzierung der Infrastruktur voranzutreiben.

An dieser Stelle kommt Jorge ins Spiel. „Ich habe schon so einigen tollen Frauen bei ,Chicas Walk Kursen‘ das Laufen auf High Heels beigebracht und auch schon als Choreograf gearbeitet“, sagt er, der mit vollem Namen Jorge Alexis González Madrigal Varona Vila heißt, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die drei Damen aus Marienzell kamen ihm da gerade recht. „Das hat mir viel Spaß gemacht“, so der 53-jährige Kubaner. Kann denn prinzipiell jede und jeder tanzen lernen? Oder sind manche Menschen einfach „verloren“? „Nein, nein – jeder Mensch kann tanzen!“, so González , der einst an der Seite von Heidi Klum Germany’s Next Topmodels fit für den Laufsteg machte. „Die einen besser, die anderen weniger, aber grundsätzlich kann das jeder.“ Man müsse sich nur darauf einlassen, die Musik spüren und sich locker machen. Gesagt, getan. Die Szenen, in denen Waltraud, Lena und Marie ihre „Choreo“ einüben, sind – dank der Schauspielerinnen, die Mut zum Ungelenken haben, ihre Figuren aber nicht der Lächerlichkeit preisgeben – zauberhaft lustig.

Aber wie ist es González in der Provinz ergangen? Er kokettiert ja selbst gern mit seinem Style. Weiß, dass er polarisiert. „Frauen mögen mich, ihre Ehemänner akzeptieren mich“, scherzte er einmal. Fühlt er sich auf dem Land noch mehr als „Exot“ als in einer Stadt wie Hamburg, in der er lebt? „In einer kleinen Stadt falle ich natürlich noch mehr auf als in der Stadt“, sagt er. Aber das mache ihm nichts aus. „Ich bin, wie ich bin, und das muss nicht jeder mögen.“ Der Gastauftritt hat ihm jedenfalls eine Mordsgaudi bereitet – und Lust auf einen Film gemacht, in dem er mal nicht sich selbst spielt.

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