Zurückträumen erwünscht

von Redaktion

Das BR Fernsehen zeigt ab Sonntag ausgewählte Komödienklassiker aus drei Jahrzehnten

VON DIETER PAUL ADLER

Sie waren starbesetzt, galten aber schon zu ihrer Entstehungszeit in den Fünfziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren oft zu Unrecht als „leicht“, gar „seicht“ – Komödienklassiker von „Das Wirtshaus im Spessart“ bis „Das fliegende Klassenzimmer“. Von Sonntag an ermöglicht das BR Fernsehen Zuschauerinnen und Zuschauern im Wochenrhythmus eine kleine Zeitreise in die Geschichte des deutschen Nachkriegslustspiels. Zurückträumen in die „gute alte Zeit“ erwünscht.

„Das Wirtshaus im Spessart“

Als ihre Kutsche im nächtlichen Spessart liegen bleibt, fällt Comtesse Franziska (Liselotte Pulver) unter die Räuber. Die burschikose Tochter des Grafen Sandau lässt sich nicht einschüchtern, verkleidet sich als als Mann und avanciert zum „Burschen“ des Räuberhauptmanns (Carlos Thompson). Kurt Hoffmanns vielfach ausgezeichneter Klassiker von 1958 läuft an diesem Sonntag um 20.15 Uhr.

„Der Hauptmann von Köpenick“

Der aus der Haft entlassene Schuster Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann) scheitert an der preußischen Bürokratie. Ohne Papiere erhält er keine Arbeit und ohne Arbeit keine Papiere. Da plant er einen Coup, mit dem er in die Geschichtsbücher eingehen wird. Helmut Käutners Film von 1956 nach dem gleichnamigen Stück von Carl Zuckmayer zeigt das BR Fernsehen am 8. August um 20.15 Uhr.

„Die Landärztin“

Als die junge Medizinerin Dr. Petra Jensen eine Praxis in einem oberbayerischen Dorf übernimmt, stößt sie bei der Landbevölkerung auf Ablehnung. Auch der örtliche Tierarzt Dr. Rinner (Rudolf Prack) ist zunächst skeptisch. Als er die neue Landärztin kennen und schätzen lernt, beschließt er, sie zu unterstützen. Doch dann gerät die Tochter des Bürgermeisters (Maria Perschy) während der Geburt ihres Kindes in Lebensgefahr. Zum 90. Geburtstag von Marianne Koch strahlt das BR Fernsehen am 15. August um 20.15 Uhr Paul Mays Heimatfilm aus dem Jahr 1958 aus.

„Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten

Am 26. August jährt sich der Todestag von Ludwig Thoma zum 100. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das BR Fernsehen die Fortsetzung der „Lausbubengeschichten“. Im Internat soll der umtriebige Ludwig (Hansi Kraus) endlich diszipliniert werden. Doch daraus wird nichts, denn der Bengel schneidet seinem Lehrer während eines Nickerchens den Bart ab – und wird prompt nach Hause geschickt. Der Direktor seines alten Gymnasiums ist nicht erfreut, ganz im Gegensatz zu Ludwigs Schulkameraden. Hansi Kraus spielt erneut die Titelrolle in Werner Jacobs’ Film aus dem Jahr 1965 (BR Fernsehen, 22. August, 20.15 Uhr).

„Ich bin kein Casanova“

Die neureichen Pirkners (Heinz Conrads, Maria Sebaldt) engagieren den Studenten Peter Keller (Peter Alexander), der den beiden Manieren beibringen und sie auf eine Geschäftsreise nach Italien begleiten soll. Da Herr Pirkner nicht wirklich etwas dazulernt, tauschen Herr und Diener die Rollen. Doch dann verliebt sich Peter ausgerechnet in die Tochter (Gerlinde Locker) eines reichen Amerikaners (Oskar Sima), mit dem er als Herr Pirkner Geschäfte machen soll. Allroundtalent Peter Alexander zeigt, was er kann, in Géza von Cziffras Film von 1959, zu sehen am 29. August um 20.15 Uhr.

„Hochwürden drückt ein Auge zu“

Großherziger Pfarrer gegen geldgierigen Unternehmer – diese Paarung charakterisiert Harald Vocks Filmklamotte aus dem Jahr 1971. Die Hauptrollen spielen Georg Thomalla und Peter Weck, in weiteren Rollen sind unter anderen Uschi Glas, Roy Black, Heinz Reincke und Fritz Eckhardt zu sehen, kurze Auftritte haben Rudi Carrell und Chris Roberts (5. September, 20.15 Uhr).

„Das fliegende Klassenzimmer“

Frei nach Erich Kästners Jugendroman drehte Werner Jacobs 1973 diesen Film mit Joachim Fuchsberger und Heinz Reincke in den Hauptrollen. Erzählt wird die Geschichte einiger Gymnasiasten, die sich mit Schülern einer benachbarten Realschule leidenschaftlich befehden. Ein offenes Ohr finden sie bei ihrem Klassenlehrer Dr. Johannes Bökh und in ihrem väterlichen Freund, dem „Nichtraucher“. Der Film beschließt die Reihe am 12. September um 20.15 Uhr.

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