Die „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga ist am Freitagabend beim Grimme-Preis mit der besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung im Stadttheater Marl wurde zudem die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim mit dem begehrten Preis geehrt. Ihre Sendungen im Online-Jugendangebot Funk zum Thema Corona (SWR/WDR) würdigte die Jury als „Besondere Journalistische Leistung“. Die deutsch-iranische Fernsehjournalistin Isabel Schayani vom WDR erhielt derweil einen Grimme-Preis Spezial für ihre Berichterstattung aus dem griechischen Flüchtlingslager Moria.
Die renommierte Fernsehauszeichnung wurde nach der Corona-bedingten Pause im vergangenen Jahr wie berichtet erstmals wieder vor einem Live-Publikum vergeben, allerdings in einem kleineren Rahmen als sonst üblich. 15 Fernsehproduktionen und drei Fernsehjournalistinnen erhielten bei dieser inzwischen 57. Verleihung einen Grimme-Preis. Durch den Abend führte der ZDF-Moderator Jo Schück.
In der Kategorie Fiktion wurde unter anderem die Netflix-Serie „Unorthodox“ mit einem Preis gewürdigt. In der Sparte „Unterhaltung“ gingen die Auszeichnungen unter anderem an „15 Minuten Joko & Klaas – Männerwelten“ (ProSieben) sowie an „Die Carolin Kebekus Show“ (ARD/WDR).
„Wir sehen in diesem bemerkenswerten Preisjahr, was das Fernsehen der Gegenwart zu leisten vermag“, betonte die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach. Das Qualitätsprofil des Grimme-Jahrganges 2021 umfasse „eine beeindruckende kulturelle Vielfalt, die der zunehmenden, von der Netzlogik getriebenen Beliebigkeit von Inhalt und Form entgegenwirken kann“. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch die mächtigen digitalen Medien komme das Fernsehen „nicht umhin, sein Qualitätsprofil weiter zu schärfen“. In diesem Zusammenhang lobte Frauke Gerlach auch, dass die Privatsender intensive Qualitätsoffensiven gestartet hätten. Man beobachte dies „mit Wertschätzung und Aufmerksamkeit“, betonte sie.
Stifter des Grimme-Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband, weitere Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen sowie ZDF, WDR und 3sat. epd