Er profilierte sich mit seinem ZDF-Talk neben den politischen Gesprächsrunden, jetzt könnte er dafür eine hohe Auszeichnung erhalten. Markus Lanz ist für den Deutschen Fernsehpreis nominiert worden. Der 52-Jährige geht in der Kategorie „Beste Information“ ins Rennen um die begehrte Trophäe. Das gab die Jury am Mittwoch bekannt. Zusammen mit Lanz wurden zwei klassische Politmagazine nominiert: „Frontal“ (ZDF) und „Panorama“ (ARD/NDR). Zur Würdigung des Talkers hieß es, Lanz habe im „verwirrenden Dauerfeuer der Verlautbarungen und Verordnungen des Corona-Jahres 2020/21“ in seinen abendlichen Gesprächsrunden „Aufklärung, Einordnung und Orientierung geleistet“. Das sei ein „wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs, vor allem in Zeiten des Lockdowns“ gewesen.
Insgesamt wurden die Nominierungen in 28 Kategorien bekannt gegeben. Wer den Fernsehpreis gewinnt, wird bei einer Open-Air-Show in Köln am 16. September enthüllt. Die von Barbara Schöneberger (47) moderierte Verleihung ist am selben Abend zeitversetzt von 20.15 Uhr an bei RTL zu sehen. Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Pandemie zwar Preise, aber keine Gala gegeben. Bemerkenswert ist heuer auch, dass die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gleich mit zwei Beiträgen in derselben Kategorie nominiert wurden. Sie machen sich damit sozusagen selbst Konkurrenz. In der Sparte „Bestes Infotainment“ gehen sie sowohl mit „Joko & Klaas – Männerwelten“ als auch mit „Joko & Klaas – Pflege ist nicht selbstverständlich“ (beide Pro Sieben) ins Rennen. Am 31. März hatten die beiden Moderatoren ihren Sender dazu bewegt, zur besten Sendezeit den Alltag einer Pflegekraft in Echtzeit zu zeigen.
Geht man nach den Produktionen mit den meisten Nominierungen, sind der Mehrteiler „Oktoberfest 1900“ (ARD) und die Dramaserie „Para – Wir sind King“ die großen Favoriten des diesjährigen Fernsehpreises. Beide kommen auf jeweils fünf Nominierungen, unter anderem für die Besetzung. „Oktoberfest 1900“-Darsteller Misel Maticevic kann auf eine Auszeichnung als „Bester Schauspieler“ hoffen, Soma Pysall aus „Para – Wir sind King“ auf den Preis als „Beste Schauspielerin“. Die Serie von TNT stammt von den Machern des erfolgreichen „4 Blocks“ und handelt von vier Freundinnen, die im rauen Berliner Stadtteil Wedding aufgewachsen sind. Eher per Zufall steigen sie ins Drogengeschäft ein.
Der Deutsche Fernsehpreis wird seit dem Jahr 1999 für hervorragende Leistungen für das Fernsehen verliehen. Gestiftet wird er von RTL, ZDF, Sat.1, ARD und der Deutschen Telekom. In der Jury sitzt unter anderen Schauspielerin und Produzentin Maria Furtwängler (54). „Trotz pandemiebedingter Einschränkungen in der Produktion hat die Jury in allen Genres eine große Vielfalt an Themen und Stoffen in exzellenter Umsetzung gesehen“, fasste der Vorsitzende Wolf Bauer den Auswahlprozess zusammen. „Eine bemerkenswerte Leistung der Kreativen, die unter den besonderen Umständen des Jahres gar nicht hoch genug zu bewerten ist.“