Kurze Leben, lange Trauer

von Redaktion

Die „37 Grad“-Reportage „Sternenkinder“ begleitet heute Abend Eltern, deren Töchter starben

VON KLAUS BRAEUER

Über alle Maßen freuen sich Eltern meist auf die Geburt ihres Kindes. Doch was, wenn das Baby tot zur Welt kommt oder kurz nach der Geburt stirbt? Was dieser Schrecken für die Eltern bedeutet, steht im Mittelpunkt der Reportage „Ein Hauch von Leben – Sternenkinder und ihre Eltern“, die das ZDF heute um 22.15 Uhr zeigt.

Morgens hat Loreen (32) ihr Kind noch gespürt, dann überkamen sie eiskalte Schauer, später gefolgt von der per Ultraschall erzielten Gewissheit: In der 22. Woche war kein Herzschlag des Babys da. „Danach habe ich nichts mehr mitbekommen“, sagt die Mutter im Film. Bei der Entbindung spürt Loreen dieselben Glücksgefühle wie Mütter lebender Kinder: „Ich fand Kira wunderschön“, erzählt sie, gleichzeitig sei sie unendlich traurig gewesen. Dabei hatte Loreen schon eine Verdachtsdiagnose, die sich später als richtig herausgestellt hat: Gallenstauung. Sie macht sich selbst, aber vor allem ihrer Ärztin schwere Vorwürfe, da diese dringliche Warnsignale nicht ernst genommen habe.

Bei Lydia (33) liegt der Fall etwas anders. Sie hat bereits ihre Tochter Greta (2), als sie wieder schwanger wird. In der 13. Woche stellt sich heraus, dass ihr ungeborenes Kind das Turner-Syndrom hat – es führt zu Organfehlbildungen und höchstwahrscheinlich zum Tod des Kindes im Mutterleib. Obwohl es auch für die Mutter ein hohes Krankheitsrisiko bedeutet, entscheidet sich Lydia gegen einen Schwangerschaftsabbruch. Die kleine Lenna erweist sich als Kämpferin, bis ihr Herz in der 25. Woche einfach zu schlagen aufhört.

Anabel Münstermann begleitet die Mütter und Väter sehr behutsam mit der Kamera, es gibt Tränen, aber auch Zuversicht – Loreen wird erneut schwanger, Tochter Merle kommt gesund zur Welt. Die Eltern erzählen freimütig von ihrem Umgang mit Freude, Hilflosigkeit, Zweifel und Trauer.

Zu Wort kommt auch eine Trauerbegleiterin. Sie ist zudem Bestatterin für Sternenkinder – so werden verstorbene Kinder bezeichnet, insbesondere wenn sie kurz vor, während oder bald nach der Geburt gestorben sind. Kira liegt nun in einem Kindergrab auf einem sehr schönen Friedhof, Lennas Asche ruht in Lydias Garten. Aber natürlich leben sie in den Herzen ihrer Eltern weiter – zwei kleine Kinder, die nach einer viel zu kurzen Reise gestorben sind, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften.

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