Aufwachsen im Ghetto

von Redaktion

3sat zeigt den Klassiker „Boyz n the Hood“

Der jüngste Regisseur, der jemals für den Oscar nominiert wurde, ist weder einer der „jungen Wilden“ vom Schlage eines George Lucas (29 bei der ersten Nominierung), Steven Spielberg (31) oder Quentin Tarantino (31), noch „Wunderkind“ Orson Welles (26).

Stattdessen wird dieser Rekord seit 1992 vom damals 24-jährigen John Singleton gehalten, der zugleich für „Boyz n the Hood“ als erster afroamerikanischer Regisseur in die Kategorie der fünf Jahrgangsbesten vorstieß. Im Zuge der Anfang der Neunzigerjahre – einmal mehr – immer häufigeren rassistischen Gewaltausbrüche gegen die schwarze Bevölkerung war Singletons Film über den Jugendlichen Tre Styles (Cuba Gooding jr.), der im schwarzen Ghetto von Los Angeles zwischen Gewalt, Rauschgift und Polizei-Aktionen aufwächst, ganz auf der Höhe der Zeit. 3sat strahlt diesen Film an diesem Sonntag ab 23.10 Uhr aus.

Singleton schildert nicht nur unschöne Zustände, sondern zeigt auch einen Weg aus der Misere: Tre wird durch die Erziehung seines Vaters Furious (Laurence Fishburne) auf den Ausbruch aus dem Teufelskreis der Gewalt vorbereitet. So glückte ein Drama, das sich nicht scheut, eine Botschaft zu vermitteln. Der bis heute sehenswerte Film gilt als einer der Vorreiter des sogenannten New Black Cinema.  kna

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