Zugesperrt

von Redaktion

Die ARD nimmt aus finanziellen Gründen den Fußballtalk „Sportschau Club“ aus dem Programm

Plaudereien mit prominenten Gästen über den Lieblingssport der Deutschen am Ende eines langen Fußballabends – für viele, die am nächsten Morgen nicht allzu früh aufstehen mussten, war der „Sportschau Club“ zu später Stunde ein lieb gewordenes Ritual. Doch damit ist nun Schluss. Die ARD sperrt den Club überraschend ab sofort zu. Sportkoordinator Axel Balkausky nannte auf Anfrage unserer Zeitung gestern finanzielle Gründe für das Aus. Beim Sportrechte- etat des Senderverbundes gebe es „deutliche Einsparungen für die kommenden vier Jahre“, so Balkausky: „Diese führen dazu, dass wir stärker priorisieren müssen und so nicht nur bestimmte Sportrechte nicht mehr erwerben, sondern auch manche programmliche Formate nicht mehr umsetzen können.“ Dazu gehöre „zu unserem großen Bedauern“ auch der „Sportschau Club“. Ein etwaiges Nachfolgeformat sei „deshalb ebenfalls kein Thema“.

Eröffnet wurde der „Sportschau Club“ – als Nachfolgesendung von „Waldis Club“ mit Waldemar Hartmann – im Jahr 2012. Moderatoren waren zunächst die damaligen „Sportschau“-Hauptmoderatoren Matthias Opdenhövel, Reinhold Beckmann und Gerhard Delling. Zwischen 2013 und 2021 war Alexander Bommes fester Moderator, Julia Scharf („Blickpunkt Sport“) und Arnd Zeigler („Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“) fungierten als Co-Moderatoren. Zur Europameisterschaft in diesem Jahr übernahmen dann Esther Sedlaczek und Micky Beisenherz.

Die höchsten Zuschauerzahlen verzeichnete der „Sportschau Club“ während der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, bei der Jogis Jungs am Ende den Titel holten. Doch nicht die Ausgabe nach dem Finale am 13. Juli 2014, sondern die nach dem Viertelfinalspiel Deutschland – Frankreich am 4. Juli 2014 war die meistgesehene. Nicht weniger als 8,77 Millionen Fußballfans waren damals dabei. RUDOLF OGIERMANN

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