Xaver hat den Dreh raus

von Redaktion

Münchner Nachwuchskicker spielt die Hauptrolle im ZDF-Film „Ein Sommer in Istrien“

VON STEFANIE THYSSEN

Klar. Fußballprofi werden – diesen Traum haben viele, vor allem Buben. Oder Schauspieler. Ein gefeierter Star auf der Bühne und vor der Kamera. Möchten natürlich auch viele. Einer, bei dem beides zumindest auch in der Realität möglich scheint, ist der zwölfjährige Münchner Xaver Pucci. Er spielt in der U 13-Mannschaft beim FC Bayern und hat nun seinen ersten Film gedreht. Er heißt „Ein Sommer in Istrien“ und läuft am Sonntagabend zur besten Sendezeit im ZDF.

In dieser Produktion aus der Reihe „Herzkino“ konnte der Xaver seine beiden Talente, Fußball und Film, wunderbar miteinander verbinden. Und weil er wiederum alles mit einer großen Gelassenheit angeht, bekommt man, wenn man sich mit ihm unterhält, schnell das Gefühl, dass man von diesem aufgeweckten Kerl noch eine Menge hören wird. „Mit dem Thema Film hatte ich zuvor eigentlich nie wirklich geliebäugelt“, erzählt Xaver: „Bis mein Fußballtrainer mich eines Tages ansprach.“ Das ZDF hatte sich über verschiedene Vereine auf die Suche nach Nachwuchskickern für einen Filmdreh gemacht. Und der Trainer schlug eben Xaver vor. „Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, dann aber doch am Casting teilgenommen (wegen Corona war es online) und die Rolle bekommen“, erzählt er.

Die Dreharbeiten in Kroatien, die in den Pfingstferien stattfanden, seien ein „großer Spaß“ für ihn und seine Familie, die natürlich mitreisen durfte, geworden. „Ein Sommer in Istrien“ erzählt vor der wirklich traumhaften Kulisse der Region die Geschichte von Anne (Sophie Pfennigstorf), die zur Hochzeit ihrer besten Freundin eben dorthin reist. Anne arbeitet als Fußballscout und kann es auch im Urlaub nicht lassen, nach Talenten zu suchen. Als sie eines Tages dann Matija (gespielt von Xaver Pucci) spielen sieht, ist sie begeistert und will ihn am liebsten gleich vom Platz weg unter ihre Fittiche nehmen. Im Lauf des Films stellt sich dann heraus, dass der Junge der Sohn von Darijo (Vladimir Korneev) ist – ausgerechnet Annes große Jugendliebe…

„Ich war noch nie vorher an einem Filmset“, erzählt Xaver weiter. Am ersten Drehtag sei er „sehr aufgeregt“ gewesen, aber im Lauf der Produktion sei es besser und besser geworden. „Es hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht“, so der junge Münchner, dessen Schwester Chiara auch noch eine kleine Rolle ergattert hat – als Double von Anne in den Szenen, in denen die Fußball spielen musste. Chiara ist nämlich auch eine begnadete Ballkünstlerin. „So gesehen war der Film ein richtiges Familienprojekt“, lacht Xaver, der in die siebte Klasse des Theodolinden-Gymnasiums in Harlaching geht.

Und wofür schlägt sein Herz jetzt mehr nach dieser Erfahrung? Film oder Fußball? „Ich lasse einfach alles auf mich zukommen“, meint Xaver ganz entspannt. „Ich weiß, dass es beim Fußball schnell vorbei sein kann, wenn man sich zum Beispiel verletzt. Und beim Film warte ich jetzt ab, ob sich etwas Neues ergibt. Eine Agentur oder Ähnliches hat er noch nicht. Er entscheide alles in Ruhe mit seinen Eltern zusammen. „Vielleicht werde ich auch einfach Schreinermeister oder Arzt.“

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