Der Weihnachts-Baum

von Redaktion

Als „Letzter Bulle“ wurde er berühmt, nun spielt er in einem zauberhaften Adventsfilm

VON STEFANIE THYSSEN

Wer sich jedes Jahr in der Adventszeit auf „Tatsächlich … Liebe“ freut – dessen Herz lässt sich auch heute Abend um 20.15 Uhr erwärmen. Denn obgleich der ARD-Film „Wenn das fünfte Lichtlein brennt“ nicht an den Klassiker aus dem Jahr 2003 mit Hugh Grant als Prime Minister, Colin Firth als schüchternem Schriftsteller und Emma Thompson als betrogener Ehefrau heranreicht (wie sollte er?!), erzählen diese 90 Minuten doch auch Geschichten, die anrühren, zum Lachen und zum Nachdenken bringen.

Ort des Geschehens ist ein Flughafenterminal an Heiligabend. Hier begegnen sich Familien, die auf den letzten Drücker zur Oma fliegen wollen. Geschäftsreisende, die pünktlich zu den Feiertagen ankommen. Mitarbeiter im Terminal, die Lebkuchenherzen verkaufen oder hinter den Kulissen schuften. Mittendrin: der Weihnachtsmann (Henning Baum) und das Christkind (Xenia Tiling), die im Auftrag vom Airport-Manager (Jan Henrik Stahlberg) die kleinen und großen Besucher bei Laune halten. In dieses An- und Abflugchaos hinein platzt eine Durchsage, die alles verändert: Wegen eines Schneesturms und der Sperrung der Zubringerstraße kommt niemand mehr raus aus dem Flughafen. Und das für Stunden…

Die Folge: Was beim Fest der Liebe gern unter den Familienteppich gekehrt wird, kommt nun – die Nerven liegen blank angesichts der bevorstehenden gar nicht stillen Nacht – in Hotelsuiten und Notunterkünften zum Vorschein. Da brechen Konflikte auf, kommen Affären ans Licht, unterdrückte Bedürfnisse lassen sich nicht länger leugnen, Krankheiten nicht länger verheimlichen. Jede Geschichte für sich ist hier plausibel. Und dank eines großartigen Ensembles werden sie mit viel Leben gefüllt.

Henning Baum ist als Weihnachtsmann eine Wucht. Lisa Bitter, die als Eva von der großen Liebe träumt und doch nur die Geliebte ist, zauberhaft. Elena Uhlig als Familienmuttertier ein bisschen drüber, aber auch gut. Und Meike Droste als betrogene Ehefrau (mit einem späten Ass im Ärmel!) wunderbar. Ob man sich nach diesem Film nun mehr oder weniger auf Weihnachten freut? Schauen Sie selbst!

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