Klar möchte man wissen, was aus den vier Ladys geworden ist. Wenn man „Sex and the City“ heute anschaut, fühlt es sich an, als würden mit Carrie (Sarah Jessica Parker), Charlotte (Kristin Davis), Miranda (Cynthia Nixon) und Samantha (Kim Cattrall) vier Schulfreundinnen nach Jahren wieder bei einem in der Küche sitzen. Wenn also Sky nun mehr als 15 Jahre nach Ende der Serie und den zwei (enttäuschenden) Filmen die Nachfolgereihe „And just like that…“ zeigt, ist man so aufgeregt wie Carrie beim Öffnen eines Schuhkartons von Louboutin – Vorfreude auf ein neues Paar, aber auch die Sorge, ob sie auch passen werden. Der Trailer (ohne Samantha!) lässt nichts Gutes erahnen. Darum tun wir, was man mit allen Freunden tun sollte, mit denen man sich nicht mehr viel zu sagen hat – sich an die guten alten Zeiten erinnern.
Freundschaft
„Der Schwule ist der Rettungsreifen für die Singlefrau“ – so hat Carrie (Sarah Jessica Parker) einst ihre Freundschaft zu Stanford (Willie Garson) zusammengefasst. Denn „Sex and the City“, das war ja nicht bloß die Geschichte über eine felsenfeste Frauenfreundschaft. In einer Serie, in der von der Intimrasur bis zur Größe des Johannes wirklich kein Thema ausgespart wurde, war unwichtig, ob jemand homo-, bi- oder wie auch immer sexuell unterwegs war. Überhaupt ist man beim Wiederanschauen angenehm überrascht, wie unkompliziert hier mit dem Abweichen von der Norm umgegangen wurde.
Sex
Für Gespräche wie diese lieben Fans „Sex and the City“. Carrie: „Auch Frauen betrügen.“ Charlotte: „Ja, aber das ist doch wohl nicht dasselbe.“ Samantha: „Warum nicht?“ Charlotte: „Weil wir nicht durch die Gegend laufen und über jeden Mann herfallen, den wir attraktiv finden.“ Samantha: „Bitte sprich nur für dich selbst.“ Jep, besonders Samantha räumte auf mit der Erzählung der keuschen Jungfrau, die darauf wartet, vom edlen Prinzen gefreit zu werden. Launig wurden sexuelle Tabus gesprengt. Durchaus interessant auch für männliche Zuschauer, die viel über die weibliche Sexualität lernen konnten. Und über die Tricks der Frauen.
Partyleben
Samantha lässt die Korken knallen. „Weil ich nicht schwanger bin.“ In einer Zeit, in der der Trend der „Baby Showers“ – Partys für Schwangere – aus den USA nach Europa überschwappte, ging „Sex and the City“ ein weiteres Tabu an – Frauen, die kinderlos glücklich sind. Indem man vier Frauentypen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen ins Zentrum stellte, zeigte die Serie, wie viele Wege zum Glück es gibt. Und dass man in sich selbst hineinhören sollte – und nicht auf gesellschaftliche Erwartungen.
Liebe
Das Liebesleben der vier New Yorkerinnen ist nicht einfach. Einmal ärgert sich Miranda: „Wie kann es sein, dass vier so kluge Frauen wie wir kein anderes Thema haben als ihre Freunde? Das ist wie in der siebten Klasse – nur mit Bankkonto. Wieso dreht es sich immer nur um die Typen?“ Tja, weil das ewige Spiel des Herzens einfach prickelt. Die Serie ermutigt dazu, nie auszusteigen – der Jackpot wartet vielleicht schon in der nächsten Runde.
„And just like that…“
Sky Comedy und Sky Ticket zeigen morgen ab 20.15 Uhr die ersten zwei Episoden, dann jeweils donnerstags eine.