Von ihrem „Seelenhund“ spricht Cornelia Schoenheinz, der ihr „totale Sicherheit“ gibt und sie „beruhigt“. Und dass sie nicht mit einem Mann zusammen sein könnte, der Hunde hasst. Ralph-Jürgen Schoenheinz wirkt beeindruckt. Die Schoenheinzens, Halter eines Golden Retrievers namens Luna, sind sozusagen ihre eigenen Protagonisten in dem Film „Hundeliebe“, den das BR Fernsehen heute um 20.15 Uhr zeigt. Er geht der Frage nach, warum die Beziehung zwischen Hund und Mensch so ist, wie sie ist, das Tier wie selbstverständlich zur Familie gehört und mit ihr unter einem Dach lebt.
Dazu stellt der Autor den Zuschauerinnen und Zuschauern ganz besondere „Paare“ vor. Eine junge Frau, deren „Anfallswarnhund“ Sarabi sie vor Panikattacken im Supermarkt bewahrt, eine Frau, deren Hündin Maja querschnittsgelähmt ist und sozusagen im Rollstuhl sitzt beziehungsweise läuft. Das Filmteam ist bei einer Geburt dabei und auch bei einem Hundebegräbnis, es begleitet den Einzug von Welpe Lotte bei einer sechsköpfigen Familie. Da ist die Freude groß, die Kinder versprechen hoch und heilig, sich täglich um das Tier zu kümmern.
Immerhin zehn Millionen Hunde leben in Deutschland, Tendenz steigend. Sie ernähren Tierärzte und Futterproduzenten, Frauchen und Herrchen verzichten für sie auf Flugreisen; für einen Rassehund werden schon einmal vierstellige Beträge ausgegeben. Die Antworten, die Schoenheinz auf seine Fragen erhält, ähneln sich, es sind teils rührende Liebeserklärungen. Ihre Lucy habe „großen Anteil daran gehabt, dass ich wieder gesund wurde“, ist sich Züchterin Maria sicher; Sarabis jugendliches Frauchen Jackie „kann keinem Menschen so vertrauen wie einem Hund“, Majas Halterin würde ihr Tier trotz dessen Inkontinenz auf keinen Fall einschläfern lassen, denn: „Ich weiß, dass sie Freude am Leben hat.“
Warum schützen Hunde vor Einsamkeit? Warum können sie sogar Kinder und Partnerin oder Partner ersetzen? Fragen, die der Autor auch im Gespräch mit einem Psychologen zu beantworten versucht.