Wer fährt für Deutschland nach Turin?

von Redaktion

Diese Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich beim Vorentscheid dem Votum des Publikums

VON RUDOLF OGIERMANN

Zwei „anonyme“ Jurys, bestehend aus Musikexperten und ESC-Fans, hatten Vorjahresteilnehmer Jendrik Sigwart („I don’t feel Hate“) quasi aus dem Hut gezaubert. Das Ergebnis ist bekannt – ein vorletzter Platz in Rotterdam. Das soll den Machern heuer nicht gleich noch mal passieren, weshalb es wieder einen klassischen Vorentscheid mit Publikumsbeteiligung gibt. Am Donnerstag stellte der verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) die sechs Acts vor, die um das Ticket nach Turin kämpfen. Insgesamt gab es mehr als 900 Bewerbungen.

Die ARD mit ihren insgesamt neun Landesrundfunkanstalten setzt diesmal voll und ganz auf ihre Popwellen, die die Songs ihren Hörerinnen und Hörern vor dem Voting bekannt machen sollen. Und zwar nicht in einer Art „Battle der Bundesländer“, wie Torsten Engel, Programmchef von NDR 2, stellvertretend für die Radiomacher betonte, sondern so, dass jeder Titel – unabhängig von der Herkunft des Interpreten – mindestens einmal am Tag vom jeweiligen Sender gespielt wird.

Auch ARD-Unterhaltungskoordinator Frank Beckmann hofft auf einen breiten Konsens des Publikums. Wichtig hierfür sei die „totale Transparenz“ des Wettbewerbs: „Die Leute müssen wissen, wie wir zu der Entscheidung gekommen sind.“ Und der neue „Teamchef“ Alexander Gerling schwärmte vom ARD-ESC-Tag am 4. März als „einem Festtag für alle, die den Eurovision Song Contest lieben“. An diesem Tag, einem Freitag, wird die Entscheidungsshow zwar nicht im Ersten, dafür aber von von allen Dritten Programmen sowie vom Kanal One übertragen – „das hat’s noch nie gegeben“. Der Entscheidungsprozess ist ein Marathon. Bereits am 28. Februar startet das Online-Voting auf den Webseiten der ARD-Popwellen, in der von Barbara Schöneberger moderierten Show „Germany 12 Points“ stimmen dann die Zuschauerinnen und Zuschauer ab. Beide Ergebnisse fließen zu je 50 Prozent ins Gesamtergebnis ein. Die Kandidaten im Einzelnen:

Emily Roberts

Die 28-Jährige war schon bei der privaten Konkurrenz aktiv, sie schrieb den Titelsong für die RTL-Dschungelshow im vergangenen Jahr. Über ihren ESC-Song „Soap“ sagt die in Berlin lebende Tochter eines Briten und einer Deutschen: „Er ist energetisch, sehr modern und lädt zum Mitsingen ein.“

Nico Suave & Team Liebe

Den einzigen deutschsprachigen Song in diesem Vorentscheid präsentieren Nico Suave & Team Liebe. Mit dem Rap „Hallo Welt“ will das Quartett die Menschen dazu motivieren, positiv zu denken.

Malik Harris

Der 24-jährige Landsberger hat einen prominenten Vater, er ist der Sohn des einstigen Sat.1-Talkmoderators Ricky Harris. Malik, der ursprünglich Profifußballer werden wollte, bevor er sich für die Musik entschied, tritt im Vorentscheid mit dem Song „Rockstars“ an.

Eros Atomus

Bayerische Wurzeln hat auch Eros Atomus, der mit elf Geschwistern aufwuchs, schon in den USA und in China lebte und sieben Sprachen spricht. „It’s great to be alive“, lautet das Motto des 21-jährigen Wahl-Flensburgers, und so lautet auch der Titel seines Beitrags – „Alive“.

Felicia Lu

Für die 21-Jährige ist der deutsche Vorentscheid nichts Neues mehr, schon einmal, 2017, nahm sie daran teil. Den zweiten Versuch startet Felicia Lu, die in Freilassing aufwuchs und inzwischen in Wien lebt, mit „Anxiety“.

Mael & Jonas

Vor zehn Jahren lernten Mael (26) und Jonas (20) einander im Gitarrenunterricht kennen, seit drei Jahren schreiben sie gemeinsam Songs. Mit „I swear to God“ und ihrer positiven Energie wollen die Burschen aus Koblenz dem Publikum ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

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