Das kleine Glück

von Redaktion

Eine ZDF-Reportage über den Trend zum Tiny House, Wohnen auf engstem Raum

Florian aus Freising hat einen großen Traum. Der 14-Jährige möchte als Abschlussprojekt an seiner Montessorischule ein Tiny House bauen – ein Minihaus mit nur rund zehn Quadratmetern Wohnfläche. Zwei Jahre Vorbereitung, 20 000 Euro elterliches Darlehen und 3000 handwerkliche Arbeitsstunden hat er in sein umweltfreundliches Häuschen bereits investiert. Wird er sein großes Vorhaben rechtzeitig fertig bekommen? Die Dokumentation „Der Traum vom kleiner Wohnen“ aus der ZDF-Reihe „37 Grad“, zu sehen heute um 22.15 Uhr, begleitet verschiedene Tiny-Häuslebauer bei der Umsetzung ihrer Vorhaben, das reduzierte, kostensparende und ökologische Leben auszuprobieren.

Die Idee dazu stammt übrigens aus den USA, wo sie Anfang des neuen Jahrtausends eigentlich aus der finanziellen Not vieler Menschen heraus geboren wurde. Auch für Michael G. und seine Frau Hannah aus dem Allgäu ist das konsequent nachhaltige Wohnen im Tiny House nicht allein Lebensphilosophie. Ein schwerer Schicksalsschlag zwang die Familie zum Umdenken. Die Lehrerin und der Holztechniker mussten Arbeitszeiten reduzieren und Fixkosten senken. Mittlerweile leben sie mit ihren Kindern auf engstem Raum, konkret auf 36 Quadratmetern, genießen ihre Unabhängigkeit und zusätzliche Zeit mit der Familie – doch die Herausforderungen stellen die Ehe immer wieder auf eine harte Probe.

Angelina aus Esslingen am Neckar dreht die Idee vom „kleiner Wohnen“ noch weiter, denn weil Grund und Boden generell knapp sind, will sie Mikrohäuser auf flache Garagendächer bauen. Sie hat jedoch nicht mit der Bürokratie und den skeptischen Nachbarn gerechnet. „37-Grad“-Autor Broka Herrmann begleitet ihren Kampf. Und zeigt, dass die mit progressiven Architekten und den Medien gut vernetzte Aktivistin mehr und mehr Terrain erobert. Die Erfüllung ihres Traums scheint bevorzustehen. CHARLOTTE LINDEN

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