Selten haben sich Figuren so tief in die Herzen ihrer Zuschauer gespielt wie die drei Protagonisten der ARD-Serie „Mord mit Aussicht“. Caroline Peters, Meike Droste und Bjarne Mädel sorgten in den Jahren von 2008 bis 2014 als Polizisten im fiktiven Eifeldörfchen Hengasch für beste Unterhaltung und Superquoten. Im Jahr 2015 gab es noch einen Spielfilm zur Serie, dann war Schluss. Dem Vernehmen nach waren die Schauspieler nicht mehr ganz so glücklich mit den Drehbüchern. Ab heute immer dienstags um 20.15 Uhr ist die Wache am „Hengasch der Welt“ wieder besetzt. Katharina Wackernagel übernimmt die Rolle der Chefin namens Marie Gabler, die aus Köln kommt. Sebastian Schwarz als Heino Fuss und Eva Bühnen als Jennifer Dickel sind die Urgesteine vor Ort, quasi der Dietmar Schäffer und die Bärbel Schmied von einst. Was Wackernagel an der neuen Aufgabe gereizt hat, erzählt sie im Interview mit unserer Zeitung.
Gehörten Sie zur großen Fangemeinde von „Mord mit Aussicht“, bevor Sie selbst Teil der Serie wurden?
Ich wusste natürlich von „Mord mit Aussicht“ und kenne Caroline Peters von der gemeinsamen Arbeit zu „Contergan“. Aber ich zählte nicht zu den Ultra-Fans, die alle Folgen gesehen haben. Zur Vorbereitung auf meine Rolle habe ich natürlich die ersten drei Staffeln gesehen – und das mit großer Freude!
Macht es für Sie einen Unterschied, ob Sie als Neubesetzung in eine Serie einsteigen oder eine Serie ganz neu aus der Taufe heben?
Für mich macht es bei „Mord mit Aussicht“ insofern keinen Unterschied, als dass meine Figur der Marie Gabler ja eine ganz neue Rolle ist. Für mich ist das Genre eher ungewohnt: Ich habe bislang sehr wenige Komödien gedreht.
Sind Sie privat eher der Land- oder der Stadtmensch?
Ich bin ein Stadtmensch. Durch und durch.
Sie kennen diese Landlust gar nicht?
Ich genieße es im Urlaub, auf dem Land zu sein, obwohl ich da auch lieber ans Meer fahre. Und zum Arbeiten ist das Land sehr viel angenehmer als die Stadt, weil man einfach mehr Platz und so viel frische Luft hat. Aber nach Drehschluss habe ich es sehr genossen, wieder in Berlin zu sein.
Beim Anschauen der ersten Folgen von „Mord mit Aussicht“ könnte man auf die Idee kommen, dass die „Landeier“ aus Hengasch ein bisschen arg schlecht und dümmlich wegkommen. Was entgegnen Sie?
Dümmlich? Finden Sie? Das Landleben und die Menschen in Hengasch werden auf eine skurrile Art und Weise aufs Korn genommen. Wir arbeiten mit der Überhöhung als Teil der Komödie. Aber ich finde, das geschieht mit einem liebevollen Blick. Der Erzählton aus den ersten Staffeln ist, denke ich, geblieben.
Das Gespräch führte Stefanie Thyssen.