In verschiedenen Talkshows im deutschen Fernsehen ist sie derzeit zu Gast – Natalia Klitschko, Ehefrau von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister von Kiew, der wie sein Bruder Wladimir für sein Heimatland, die Ukraine, kämpft. Natalia berichtet eindringlich und beeindruckend von ihren Ängsten und Sorgen und appelliert an die (deutschen) Zuschauer, weiterhin zu helfen.
Seit Mitte Februar ist allerdings ein Artikel unter anderem auf Facebook über Natalia zu lesen, in dem behauptet wird, dass sie und ihre Kinder in der Nähe von Berlin lebten – in einer kostenlos vom deutschen Staat bereitgestellten Villa. Das Innenministerium habe ferner eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung der Villa angeordnet. „Die Elite setzt sich ab und lebt weiter wie die Made im Speck“, schreibt ein User als Kommentar dazu.
Allerdings ist der Text, der in der Anmutung eines Artikels von „tz.de“ aufbereitet ist, eine Fälschung, wie der Faktencheck der Nachrichtenagentur AFP berichtet. „Wir haben zu keiner Zeit einen derartigen Artikel publiziert“, erklärt dazu ein Sprecher von Ippen Media, zu der tz.de gehört. Die Rechtsabteilung des Verlagshauses prüfe die Angelegenheit, so der Sprecher weiter. Auch das Bundesinnenministerium dementierte auf Nachfrage der AFP, eine Villa für die Klitschkos bereitgestellt zu haben. Natalia Klitschko postet ihrerseits Bilder von sich aus Hamburg.
Im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine kursieren zahlreiche Falschinformationen im Netz. Auch andere Medienhäuser sind bereits Opfer solcher Fake-Artikel geworden, unter anderem der Nachrichtensender ntv sowie die „Bild“-Zeitung und der „Spiegel“. In diesen Fällen ging es um Berichte zur Corona-Pandemie. mm