Der Hamburger Ermittler Thorsten Falke (Wotan Wolke Möhring) steht schon in der ersten Szene des neuen „Tatort“-Krimis „Tyrannenmord“ im Fadenkreuz. Doch der Bundespolizist ist in dem Krimi, den das Erste an diesem Sonntag um 20.15 Uhr zeigt, nicht etwa Ziel eines Angriffs. Vielmehr soll er gemeinsam mit seiner Kollegin Julia Grosz (Franziska Weisz) gewährleisten, dass sich ein südamerikanischer Diktator bei seinem geplanten Staatsbesuch sicher auf Niedersachsens Straßen bewegen kann.
Bevor es jedoch so weit kommt, wird Falke ohne Grosz zu einer Eliteschule aufs Land beordert. Denn dort ist der Schüler Juan verschwunden – und der ist nicht wie zunächst angenommen der Sohn des Botschafters, sondern der des erwarteten Despoten. Falke soll deshalb diskret ermitteln, ob der Junge „nur betrunken in einer Kneipe“ liegt oder entführt wurde. Rund ums Internat erwartet Falke schließlich eine ganz eigene, ihm weitgehend unbekannte Welt. Die tickt so ganz anders als sein Kiez auf der Reeperbahn.
Doch ob autoritäre Eltern, ungewohnt antiautoritäre Lehrer, rebellische Kinder, eine auf Stillschweigen und gute Außenwirkung bedachte Schulleiterin oder ein obskurer Personenschützer (José Barros) – Falke hat trotzdem einen Blick für die Menge an Ungereimtheiten rund um das Internat. Entsprechend viele Spuren verfolgt Falke, unterstützt vom Dorfpolizisten Felix Wacker (Arash Marandi).
Das Buch zu diesem Fall schrieb Jochen Bitzer, Regie führte Christoph Stark. Er finde geschlossene Räume allgemein sehr reizvoll, so Stark mit Blick auf den Schauplatz Internat: „Weil die Geschichten in einem so engen Rahmen spielen, kann ich mich stark auf die Figuren konzentrieren.“