Wegen Corona haben viele Talkshows und andere Shows aus Sicherheitsgründen auf Publikum verzichtet. Die Talksendung „Markus Lanz“ nimmt die Pandemie nun zum Anlass, sich endgültig vom Studiopublikum zu verabschieden. Als Grund nannte Produzent Markus Heidemann, dass dies die Gesprächssituation zwischen dem Moderator und den Gästen verbessert habe: „Die Gespräche haben eine viel größere Dichte.“
Und wie halten es die Macher der anderen (Polit-)Talkshows? „Ob und zu welchem Zeitpunkt wir zur Produktion mit Studiopublikum zurückkehren, haben wir noch nicht entschieden“, hieß es von der Redaktion der Sendung „Anne Will“. Man beobachte weiterhin die Lage. Auch bei „Maybrit Illner“ ist noch keine Entscheidung gefallen. Die Sendung „hart aber fair“ mit Frank Plasberg setzt weiterhin auf Studiopublikum. „Eine gute Talkshow ist immer auch eine Arena. Der Meinungsstreit unserer Gäste wird am besten vor Publikum ausgetragen.“ Man freue sich schon sehr darauf, wieder vor Publikum senden zu können. „Sobald es möglich und verantwortbar ist, werden wir wie gewohnt und ohne geändertes Konzept Zuschauerinnen und Zuschauer bei uns im Studio begrüßen.“ Ebenso äußerte sich die Sendung „Maischberger – Die Woche“: Das neue Publikumskonzept sei für das neue Studio entwickelt worden, mit dem man dann mitten in der Pandemie gestartet sei – nur eben leider ohne Publikum. „Deshalb freuen wir uns ganz besonders, endlich und hoffentlich ab dem 3. Mai wieder regelmäßig Publikum in unserer Sendung begrüßen zu dürfen.“ Die Sendung lebe nicht zuletzt von den Reaktionen des Publikums im Studio. Von „hart aber fair“ hieß es: „Als wir plötzlich ohne Publikum senden mussten, wirkte unser großes Studio auf einmal sehr leer. Das war und ist immer noch kein gutes Gefühl.“ Die Sendung sei ganz anders konzipiert: „Mehr Nähe und dadurch mehr Direktheit.“ ANNA RINGLE