Wenn Barbara Schöneberger an diesem Samstag im Glitzerfummel der Achtzigerjahre die Showtreppe hinab schreitet, erfüllt sich ein Kindheitswunsch: Die 48-jährige Entertainerin präsentiert erstmals um 20.15 Uhr den ARD-Klassiker „Verstehen Sie Spaß?“ und hat nostalgische Erinnerungen an eine Unschuld, die sie gern ins Fernsehen zurückholen würde.
„Inzwischen haben wir uns in allen Bereichen so viel Hornhaut erarbeitet, dass man im Prinzip so starke Reize braucht, um irgendwie aus der Deckung zu kommen. Das finde ich schade“, sagt Schöneberger. Noch immer kennen Millionen Menschen die Sendung. Wie andere Formate stammt sie aus einer Zeit, in der es noch kein Netflix gab und viele Leute am Samstagabend die gleiche Show eingeschaltet haben. Seit rund 40 Jahren werden dort Menschen Streiche gespielt, und eine versteckte Kamera filmt ihre Reaktionen. Etliche TV-Größen haben die Sendung moderiert. Kurt und Paola Felix, Harald Schmidt, Dieter Hallervorden, Cherno Jobatey, Frank Elstner oder zuletzt Guido Cantz.
Auch Schöneberger ist in der Vergangenheit übrigens schon erfolgreich hereingelegt worden. Sie verbindet mit der Show ein positives Menschenbild. Als sie bei einer Jubiläumssendung alte Filme gesehen habe, da habe sie sich gedacht: Der Mensch ist gut. „Wildfremde Passanten werden auf der Straße angesprochen: Können Sie mal diese Laterne kurz festhalten? Ich komme gleich – der Beton muss hart werden“, erzählt Schöneberger. „Diese Leute fühlen sich verantwortlich für das, was man ihnen aufgetragen hat, und ziehen es dann durch. Das finde ich toll – dass man sieht, dass Menschen eigentlich hilfsbereit sind.“
Nun darf Barbara Schöneberger selbst ein Rädchen in einem „gut geölten Scherzsystem sein“. Zu ihrer Premiere begrüßt sie Jana Ina und Giovanni Zarrella, die als Empfangsleiterin und Rezeptionist in einem Kölner Luxushotel ein herrliches Lockvogel-Duo geben. „Bergdoktor“ Hans Sigl erfüllt sich den Traum, als exzentrischer Modemacher die Kundinnen aufs Korn zu nehmen, und Schöneberger selbst schlüpft in die Rolle der Putzfee, um Patienten in einem Schlaflabor reinzulegen.
„Verkleiden musste ich mich dafür nicht besonders“, sagt die Moderatorin. „Ich habe einfach keinen Visagisten gebucht. Ungeschminkt und mit Brille wurde ich tatsächlich nicht erkannt.“