Seit zehn Jahren ist er „Der Alte“, doch bald ist Schluss damit. Jan-Gregor Kremp hört wie berichtet auf eigenen Wunsch als Hauptdarsteller der beliebten ZDF-Krimireihe auf. Bis es so weit ist, darf der 59-Jährige aber noch ein paar Mal den Kommissar Richard Voss spielen, der in München mit seinen Kollegen auf Mörderjagd geht. Im eineinhalbstündigen Special „Tod am Kliff“, das am Karfreitag um 20.15 Uhr im Zweiten läuft, reist Voss zur Lösung eines schwierigen Falls sogar an die Ostsee.
Haben Sie in den vergangenen Wochen schon einmal gezweifelt, ob der Entschluss richtig war, beim „Alten“ auszusteigen?
Nein, überhaupt nicht. Wir leben sowieso in unsicheren Zeiten, und ich glaube kaum, dass eine feste Rolle bei einer Krimireihe etwas daran ändern kann. Wenn ich mir die Weltlage so ansehe, kommt es darauf wirklich nicht an.
Mit welchen Gefühlen blicken Sie zurück?
Ich bin dankbar, dass ich das machen durfte. Am Anfang denkt man sich ja insgeheim bei so einer erfolgreichen Krimireihe, das läuft irgendwie von selber. (Lacht.) Aber das ist überhaupt nicht so.
Überhaupt nicht wehmütig?
Doch, ein bisschen schon. Die zehn Jahre mit dem Team haben mich wirklich ganz eng mit den Leuten zusammengeschweißt, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Die Kollegen werde ich sicher vermissen, ganz ohne Trennungsschmerz wird es nicht abgehen.
Was war besonders schön?
Vielleicht der kleine Reim-Club, den wir in den letzten beiden Jahren gegründet haben.
Was ist das denn?
Da haben wir unsere täglichen Erlebnisse in Reimform gebracht, und daraus sind mittlerweile auch zwei schöne kleine Reimbücher entstanden. Da war vom Schauspieler und Kameramann bis zum Beleuchter und der Requisiteurin jeder beteiligt, das war echte Teamarbeit und hat großen Spaß gemacht.
Und was war nicht so schön?
Ganz klar die Trennung von der Familie. Je älter man wird, desto mehr wird einem bewusst, dass das Leben nicht ewig dauert, und ich habe schon viel Zeit getrennt von meiner Frau und meinem Zuhause verbracht. Das habe ich während der Drehwochen in München schon sehr vermisst. Das sind ja über hundert Drehtage im Jahr, dazu viele Wochenenden, an denen ich die 600 Kilometer nicht nach Hause gefahren bin.
Sie sind ja noch ein paar Mal als Kommissar Voss zu sehen. Wie wird es mit ihm enden?
Das darf ich natürlich nicht verraten. Nur so viel: Es wird keine Explosion geben, und er wird auch nicht erschossen. Das würde auch nicht zu ihm passen. (Lacht.)
Was halten Sie von Thomas Heinze, der Ihr Nachfolger wird?
Eine gute Wahl.
Das Gespräch führte Martin Weber.