Kassensturz

von Redaktion

In „Über Geld spricht man doch!“ bei Kabel eins legen Familien ihre Budgets offen

VON ANNE FRANZISKA PETERS

Energie, Lebensmittelpreise, dazu die Inflation – alles wird momentan teurer. Und das ist in diesen Wochen und Monaten mehr als eine Redensart. Die sich immer schneller drehende Preisspirale bekommen vor allem Familien mit niedrigem Einkommen zu spüren. Dennoch gilt in Deutschland immer noch die unausgesprochene Übereinkunft, dass man über Geld nicht spricht, schon gar nicht über Löhne und Gehälter. Eine neue Kabel-eins-Dokureihe bricht jetzt mit diesem Tabu. Elf Familien aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten legen in „Über Geld spricht man doch!“ ihren Kontostand offen und dokumentieren ihre monatlichen Einkünfte und Ausgaben. Die vierteilige Reihe läuft ab heute jeweils donnerstags um 20.15 Uhr.

Die finanziellen Verhältnisse der Protagonisten in der ersten Folge könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Melanie Engels (37) und Stephan Reitz (46) aus Mönchengladbach von 820 Euro monatlich leben müssen – und oft schon Mitte des Monats kein Geld mehr haben, verfügen Influencerin Bettina (30) und Schönheitschirurg Oliver Gekeler (47) aus Reutlingen (Baden-Württemberg), verheiratet, ein Sohn, über ein monatliches Budget von sage und schreibe 50 000 Euro. Ein schillerndes Paar, das die Öffentlichkeit sucht und auf der eigenen Webseite beteuert, „trotz allem Luxus immer bodenständig geblieben“ zu sein.

Eher vergleichbar – zumindest den Zahlen nach – sind die finanziellen Verhältnisse bei Manuela und Christian Siebertz aus dem hessischen Bad Homburg und bei Anja und Matthias Berkenheide aus Greven-Reckenfeld (Nordrhein-Westfalen). Die Siebertz’ leben von 3572 Euro monatlich, die Berkenheides haben 4319 Euro zur Verfügung. Während hier ein Sohn mit im Haushalt lebt, sind es in Bad Homburg jedoch vier Kinder, zwei Buben und zwei Mädchen, dazu ein Hund.

Frührentnerin Berkenheide ist stolz auf ihre Buchhaltung. Die 50-Jährige protokolliert alle Ausgaben aufs Genaueste, nur einmal pro Woche kommt Fleisch auf den Tisch. Und obwohl bei Familie Siebertz beide Elternteile arbeiten, fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Vierfachmama Manuela beschreibt ihre finanzielle Situation so: „Ich würde gerne auch mal sagen können: ‚Kinder, wir fahren in den Freizeitpark!‘ – ohne mir Gedanken zu machen, ob das drin ist. Ich möchte leben können mit den Kindern, und davon sind wir schon sehr, sehr weit entfernt.“

Wenn das Geld an allen Ecken und Enden fehlt

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