Nur die halbe Wahrheit

von Redaktion

Michael Bully Herbig stellt den ersten Trailer seiner Kinosatire zum Fall Relotius vor

VON ASTRID KISTNER

Für Jux und Dollerei ist Michael „Bully“ Herbig immer zu haben. Gerade erst hat der Münchner Produzent und Entertainer die vierte Staffel von „LOL – Last one Laughing“ beim Streamingriesen Amazon Prime Video eingetütet. Dass er aber nicht nur Furzkissen-Humor, sondern auch feine Satire kann, wird er in seinem neuen Kinofilm beweisen, der am 29. September an den Start geht.

„Tausend Zeilen“ ist inspiriert von Juan Morenos Buch „Tausend Zeilen Lüge“, in dem der freie Autor des „Spiegels“ den Fall des Fälschers Relotius aufdröselt. Wir erinnern uns: Der hochdekorierte Reporter Claas Relotius stürzte mit seinen Hochstapeleien hochkarätige Medien in die Krise. Er blendete Chefredakteure, frisierte Fakten, erfand Protagonisten und wurde für seine lebensnahen Reportagen mehrfach ausgezeichnet.

Moreno, der mit ihm gemeinsam an einer Geschichte arbeiten sollte, entdeckte Ungereimtheiten und brachte mit seinen hartnäckigen Nachforschungen ein unglaubliches Lügenkonstrukt zum Einsturz. Elyas M’Barek (als Juan Moreno) und Jonas Nay (in der Rolle des Relotius) spielen die Hauptrollen in dieser aberwitzig anmutenden Geschichte, bei der Herbig Regie führte. Der erste Trailer, den der 56-Jährige jetzt seinen Fans präsentiert, sieht vielversprechend aus: Tempo und Look erinnern an den Hollywood-Klassiker „Catch me if you can“ und machen neugierig auf Bullys neuesten Streich.

Wie nah sich Realität und Fiktion in dieser Mediensatire kommen, bleibt abzuwarten. Bully jedenfalls kündigt an: „Ähnlichkeiten mit unwahren Ereignissen könnten zufällig zutreffen. Die Fakten werden aber mit Sicherheit verdreht, damit’s am Ende wieder stimmt.“

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