Die neuen Väter

von Redaktion

Die fünfteilige ARD-Serie „How to Dad“ spielt unterhaltsam mit Klischees

VON TILMANN GANGLOFF

Vier Männer haben ihre Kinder zum Ballettunterricht gebracht und vertreiben sich die Wartezeit, indem sie über Gott und die Welt plaudern – so einfach und dennoch kurzweilig kann Fernsehen sein. Das hat mit den völlig unterschiedlichen sozialen und beruflichen Hintergründen des Quartetts im ARD-Fünfteiler „How to Dad“ zu tun, der ab morgen in der ARD-Mediathek zu sehen ist.

Vorurteile prallen aufeinander. Da ist der türkischstämmige „Babo“ Sami (Ugur Kaya), der homosexuelle Hausmann Berti (Patrick Güldenberg), außerdem Alexander (Vladimir Burlakow), der sich als Geschäftsführer einer prosperierenden Firma vorstellt und seine Monologe gern mit englischen Merksätzen würzt, und schließlich „Influencer“ Roman (Helgi Schmid).

Das klingt nach Klischee, doch nur so können die Drehbücher mit Stereotypen spielen. Sami gibt sich beispielsweise als Drogenhändler aus, was die anderen bereitwillig glauben. Und ausgerechnet Berti offenbart hinter seiner ausgeprägten Sensibilität für marginalisierte Gruppen allerlei Vorurteile. Die Grundidee – vier Väter im Tanzstudio – stammt aus Israel, die Bücher schrieben Richard Kropf und Anneke Janssen, Regie führte Jakob Lass. Er ermunterte das Ensemble, hier und da auch einmal zu improvisieren. Auch die Kinder machen ihre Sache gut. Dass die Folgen chronologisch gedreht worden sind, dürfte ebenfalls zur authentischen Atmosphäre beigetragen haben.

Das zentrale Quartett muss sich jedoch des Öfteren die Show stehlen lassen – von zwei Frauen. Choreografin Nikeata Thompson, Laufstegtrainerin in „Germany’s Next Topmodel“ bei Pro Sieben, setzt als Tanzlehrerin Akzente, ähnlich souverän agiert Acelya Sezer als Samis Tochter Sema. Die jobbt hinter der Theke des Tanzstudios und bringt mit ihren kurzen Kommentaren die Dinge immer wieder auf den Punkt.

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