Es begann im Jahr 1999 mit dem Passauer Scharfrichterbeil, es folgten – neben anderen Auszeichnungen – der Deutsche Kleinkunstpreis und schließlich der Bayerische Kabarettpreis. Nun darf sich Luise Kinseher auch über einen internationalen Preis freuen – wie berichtet, erhält sie den diesjährigen Salzburger Stier, der traditionell an Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verliehen wird. Die 53-Jährige sei eine „wandlungsfähige Vollblutkabarettistin“, die philosophischen Tiefgang mit politischer Schärfe und absurdem Witz vereine, so die Jury. Kinseher sei „intelligent und saukomisch, menschlich anrüh-rend und klar analysierend, bodenständig und weltof-fen“. Bereits am 22. Mai wurde der Preis im Rahmen einer Gala im Stadttheater Lindau verliehen, das BR Fernsehen zeigt eine eineinhalbstündige Zusammenfassung am Donnerstag um 20.15 Uhr. Moderator ist Hannes Ringlstetter.
Zusammen mit Kinseher werden das Schweizer Duo Fatima Moumouni (30) & Laurin Buser (31) und für Österreich der 41-jährige Kabarettist und Kinderarzt Omar Sarsam ausgezeichnet. An den Schweizern würdigte die Jury „(Rap-)Texte voller sprachlicher Geistesgegenwart, Attacken auf Denk- und Sprechgewohnheiten, feine Selbstironie und lyrische Explosionen“, Sarsam, dem „Araber aus Wien“, bescheinigte sie einen „sehr ironischen Umgang mit klassischen Klischees gegenüber Fremden“.
Der Salzburger Stier wird seit 1982 alljährlich von den öffentlich-rechtlichen Radiosendern von ARD, ORF, SRF und RAI Südtirol vergeben. Er ist mit jeweils 6000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören aus Deutschland unter anderen Harald Schmidt, Georg Ringsgwandl, Urban Priol, Frank-Markus Barwasser, Andreas Rebers, Martina Schwarzmann, Simone Solga und Sarah Bosetti.