Guido macht den Gottschalk

von Redaktion

Der Entertainer präsentiert die neue RTL-Show „Ich setz’ auf Dich“, in der es um Wetten geht

VON CHRISTOPH DRIESSEN UND RUDOLF OGIERMANN

Von „spektakulären Wetten“ spricht der Sender, von „prominenten Gästen“ und von einem „Lagerfeuer“ am Samstagabend. Klingt nach „Wetten, dass…?“, läuft aber bei RTL – erstmals an diesem Samstag um 20.15 Uhr. „Ich setz’ auf Dich“ heißt das Spektakel, moderiert wird es von Guido Cantz, der bis Ende vergangenen Jahres noch in Diensten der ARD stand und dort „Verstehen Sie Spaß?“ präsentierte.

Die Wetten, die der Kölner Privatsender ankündigt, lassen tatsächlich an die legendäre ZDF-Show denken. Da will ein im Rollstuhl sitzender Kandidat einen viele Tonnen schweren Truck des Christopher Street Day inklusive 50 feiernden Menschen nur mit der Kraft seines Oberkörpers ziehen, ein anderer behauptet, Matratzenmarken durch kurzes Probeliegen erkennen zu können. Sogar der sprichwörtliche Bagger soll zum Einsatz kommen.

Und natürlich gibt es auch prominente Wettpaten, von denen, wie Moderator Cantz ankündigt, „keiner frühzeitig den Flieger nehmen muss“. Beim Blick auf die Namen wird auch klar, warum. Nicht Hollywoodstars sitzen beim 50-Jährigen auf der Couch, sondern die RTL-Gesichter Sonja Zietlow („Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“), Motsi Mabuse („Let’s Dance“) und Mario Barth („Mario Barth deckt auf“). Sie setzen eine bestimmte Summe auf jeden der insgesamt sieben Kandidatinnen und Kandidaten, je nachdem, ob sie an deren Erfolg glauben. Das Startkapital beträgt 20 000 Euro. Was am Ende übrig bleibt, wird verdoppelt und geht dann an den Wettkönig und an einen guten Zweck. So weit, so kompliziert. Zwei jeweils dreistündige Ausgaben, die vorab aufgezeichnet werden, sind geplant, danach will man weitersehen.

Nein, er habe noch nicht mit Thomas Gottschalk darüber gesprochen, dass er jetzt auch eine Wettsendung moderiere, sagt Cantz. Wenn er ihn das nächste Mal treffe oder mit ihm telefoniere, werde er das aber selbstverständlich ansprechen: „Da gibt es keine Berührungsängste.“ Dass viele Zuschauer das Konzept für abgekupfert halten werden, ist Cantz bewusst. „Klar gibt’s ,Wetten dass…?‘, und klar ist das eine Sendung, die ich schon als Kind geguckt habe. Ich kenne Thomas gut, wir schreiben uns zu Geburtstagen und telefonieren ab und an, er ist natürlich eine Legende, mit der ich mich niemals vergleichen würde.“ Allerdings gebe es viele Sendungen, „in denen Leute auftreten, die etwas Besonderes können“.

Der Entertainer war zu RTL gewechselt, weil er noch mal etwas anderes machen wollte. Hier startete er zunächst mit der Neuauflage von „7 Tage, 7 Köpfe“, die Fortsetzung ist wegen schwächelnder Quoten noch ungewiss. Jetzt ist der Kölner also wieder zurück bei der großen Samstagabendshow. Ob sie ein dauerhafter Erfolg wird? Es darf gewettet werden.

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