Der runde Geburtstag markiert zugleich das Ende. Wenn im kommenden Jahr die 20. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) an den Start geht, wird das zugleich die letzte sein. So verkündete es RTL gestern. Und bestätigte offiziell, was vorher schon durchgesickert war. Dass wie bereits berichtet nämlich Dieter Bohlen (68), der mit diesem Format verbunden ist wie kein anderer, für dieses Finale zurückkehren wird – als Chefjuror. Florian Silbereisen dagegen wird nach einer Staffel als Kopf der Jury schon wieder abserviert. Unsere Zeitung fasst das Wichtigste zum Comeback Dieter Bohlens zusammen.
Die Hintergründe
Der Plan von RTL ist schlicht nicht aufgegangen. Mit dem freundlichen Flori sollte sich „DSDS“ von der Show, in der Kandidaten vor allem Futter für die Ego-Show von Dieter Bohlen waren, zu einer netten Unterhaltungssendung verändern – talentierte Nachwuchssänger, die auf einen Experten treffen, der respektvoll mit ihnen umgeht. Inhaltlich hat das durchaus geklappt. Silbereisen hat seine Sache nicht schlecht gemacht. Nur sehen wollte es keiner. Und weil der Kölner Privatsender in erster Linie nicht nett sein, sondern Geld verdienen will (und das eben nur mit einer guten Quote geht), zog man wohl die Reißleine – und holte Bohlen zurück. Der steht für „DSDS“ wie Thomas Gottschalk für „Wetten, dass…?“ Und was bei dem einen geklappt hat (das Comeback!), kann beim anderen vielleicht auch funktionieren.
Was sagt Bohlen?
Er dürfte sich ins Fäustchen lachen. Erst verstoßen, dann zurückgeholt – so eine Geschichte ist ganz nach dem Geschmack des Poptitanen. „Ich hatte eine Mega-Zeit bei dem Sender“, erklärte er gestern via RTL-Mitteilung. „Ich freue mich sehr, wieder bei ,DSDS‘ zu sein.“ Bohlen weiter: „Wir werden eine Hammershow hinlegen und, so hoffe ich, wieder in aller Munde sein.“ Und dann appelliert er an neue Kandidaten: „Wenn Musik für euch das Ding eures Lebens ist, bewerbt euch bitte pronto pronto.“ Es sei das letzte Mal, dass sie „vor dem großen Meister singen“ könnten (Bohlen über Bohlen). Bescheidenheit war seine Sache noch nie.
Und Silbereisen?
Der gibt sich schmallippig. Verwies schon am Dienstag auf RTL. Angeblich will der Privatsender mit dem 40-Jährigen eigene Formate entwickeln. Konkretes gibt es noch nicht. Für Silbereisen ist das Aus bei „DSDS“ das erste große Scheitern in seiner Karriere. Er fällt trotzdem weich, sitzt bei der ARD mit seinen Schlagershows und als Kapitän auf dem ZDF-„Traumschiff“ fest im Sattel. Allerdings ist der Niederbayer von der Rückkehr Bohlens zur Castingshow offenbar überrascht worden. Die „Bild“-Zeitung hatte zunächst über sein Comeback berichtet. Ilse DeLange und Toby Gad übrigens, die zusammen mit Flori am Jurytisch saßen, sind auch raus. Wen Dieter Bohlen 2023 neben sich setzt, ist noch offen.