Hart und voll unfair

von Redaktion

Frank Plasberg gibt ARD-Talk ab – Louis Klamroth wird Nachfolger

Mehr als 20 Jahre hat Frank Plasberg Politiker konfrontiert, Experten die Lage erklären lassen und Bürgern eine Bühne geboten. Seine Sendung hieß wie sein Interviewstil: „hart aber fair“. Doch nun gibt der 65-Jährige den ARD-Talk ab, wie der WDR überraschend bekannt gab. Viele Zuschauer dürften das als hart und voll unfair empfinden, zumal sein Nachfolger Plasberg schwer das Moderations-Wasser reichen kann: Louis Klamroth (32), der sich bei ProSieben zuletzt eher schlecht als recht durch die Interviews (Scholz, Baerbock) vor der Bundestagswahl lavierte, übernimmt. „Wenn man so lange mit einer Sendung gereist ist, will man auch, dass sie sich weiter entwickelt“, sagt Plasberg. Dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt. „Welch ein Glück für mich, über 20 Jahre ,hart aber fair‘ moderieren zu dürfen. Dafür gilt mein großer Dank der ARD und meinem Heimatsender WDR, einem tollen Team und natürlich den vielen Gästen, ohne deren Bereitschaft, in der Sache hart, aber fair zu streiten, die Sendung nicht möglich wäre.“

Klamroth, Sohn des Schauspielers Peter Lohmeyer und als 14-Jähriger Hauptdarsteller im Film „Das Wunder von Bern“, freut sich. „Hart aber fair“ sei „eines der etabliertesten Formate im deutschen Fernsehen“, so Klamroth, der auf n-tv „Klamroths Konter“ moderierte. „Ich bin überzeugt, dass ein starker und verantwortungsbewusster öffentlich-rechtlicher Rundfunk gerade in diesen Zeiten unabdingbar ist.“

Etwas Zeit mit Plasberg bleibt den Zuschauern noch. Er geht Ende November, Klamroth startet im Januar. Weil er seinen Nachfolger für einen „Glücksfall“ hält, bleibe er aber „begeistert“ dabei – als Zuschauer. S. THYSSEN

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