Seit der Übernahme von Kabel Deutschland 2014 ist Vodafone hierzulande der größte Anbieter von Kabelfernsehen. Mehr als 13 Millionen Haushalte empfangen ihr Programm über das Unternehmen aus Unterföhring (Landkreis München). Auf sie kommen jetzt Änderungen zu. Denn ab sofort stellt Vodafone die Frequenzen von rund 350 Fernseh- und Hörfunksendern in seinem Netz um. Viele Kunden müssen deshalb in den nächsten Wochen und Monaten ihren Sendersuchlauf starten, um weiterhin wie gewohnt fernsehen oder Radio hören zu können. In München geht es bereits nächste Woche los. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was genau stellt Vodafone um?
Jedes Fernsehprogramm wird im Kabelnetz über eine bestimmte Frequenz gesendet – wovon die Zuschauerinnen und Zuschauer aber gar nichts mitbekommen. Diese Frequenzen sind bisher je nach Region verschieden. Nun stellt Vodafone auf bundeseinheitliche Frequenzen um. Dadurch soll sich die Datenübertragung für Fernsehen, Radio, Internet und Telefon im Kabel verbessern und schneller werden.
Wann ist mein Stichtag für die Umstellung?
Vodafone hat die bundesweite Aktion am Dienstag in Nürnberg gestartet, sie läuft bis Mitte 2023. In München geht es am 6. September los, hier zieht sich die Maßnahme bis in den Herbst hinein. In Starnberg läuft die Umstellung beispielsweise im Oktober und in Garmisch-Partenkirchen im November. Die Termine können je nach Ort und Straße aber schwanken. Unter den Stichworten Vodafone und Frequenzumbelegung kann jeder Kunde im Netz seine Adresse eingeben und erfährt dann seinen Termin. Vodafone informiert die Betroffenen außerdem vorab per Brief. Bis zum Stichtag muss man nichts tun.
Was passiert am Umstellungstag?
Es kommt niemand ins Haus, denn Vodafone stellt die Frequenzen in seinem System quasi per „Fernbedienung“ um. Lars Riedel, Fernsehchef von Vodafone, verspricht: „Da wir immer nachts umstellen und die meisten Endgeräte automatisch einen Sendersuchlauf durchführen, werden viele unserer Kunden von der Umstellung überhaupt nichts mitbekommen.“ Die gewohnten Programmplätze verändern sich durch die neuen Frequenzen in aller Regel nicht. Allerdings dürfen am Abend vor der Umstellung keinesfalls Fernseher oder Receiver vom Strom oder vom Kabelnetz getrennt werden.
Bei welchen Geräten klappt’s automatisch?
Das kommt darauf an, wie das Programm empfangen wird. Wenn das Kabel von der Antennenbuchse direkt in den Fernseher führt, läuft der Empfang übers Fernsehgerät. Häufig ist aber ein Receiver dazwischengeschaltet. Receiver von Vodafone, Unitymedia oder Sky sowie die meisten modernen Fernseher finden die Sender nach der Umstellung automatisch. Dann funktioniert am nächsten Morgen alles wie gewohnt. Wer andere Hardware und vor allem etwas ältere Geräte nutzt, muss dann aber handeln.
Und wenn der Empfang nicht mehr funktioniert?
Dann müssen Vodafone-Kunden den Suchlauf ihres Receivers oder Fernsehers neu starten. Das funktioniert im „Menü“ oder in den „Einstellungen“ des Geräts. Die Software sollte dann die geänderten Frequenzen finden und die Sender wie gewohnt sortieren. In diesem Fall kann es auch erforderlich sein, Favoritenlisten anzupassen und Aufnahmen neu zu programmieren. Bei Problemen hilft Vodafone kostenlos unter 0800/ 10 70 830.