„Die Krönung meiner Karriere“

von Redaktion

Thekla Carola Wied spielt in ARD-Drama die Witwe von Max Liebermann

VON UTE WESSELS

Es ist eine Geschichte über Mut, Widerstand und über die unerschütterliche Liebe einer Frau zu ihrem Mann und dessen Werk – das ARD-Drama „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“, zu sehen heute um 20.15 Uhr im Ersten. In der Hauptrolle Thekla Carola Wied, der dieser Film besonders wichtig war, wie sie im Interview sagt: „Das ist eine richtig gute, historisch wahre und tragische Geschichte, aus der die Menschen etwas lernen können.“

Im Jahr 1943 droht der Künstlerwitwe Martha Liebermann – wie damals allen Juden in Deutschland – das Konzentrationslager. Ihre Berliner Wohnung verlässt sie kaum noch. An den Wänden hängen Kunstschätze ihres Mannes, von denen sie sich nicht trennen will. Zur Seite stehen der betagten Dame nur ihr Hausmädchen Luise (Lana Cooper) und eine Gruppe Widerstandskämpfer. Ihre Tochter ist bereits fünf Jahre zuvor in die USA emigriert. Martha Liebermann blieb in Berlin – weil sie die Bilder ihres Mannes nicht verlassen wollte.

Als es für sie immer gefährlicher wird, stellt sie Ausreiseanträge in die Schweiz und nach Schweden. Weil jedoch ihre Konten von den Nazis gesperrt wurden, kann sie die geforderten Summen nicht aufbringen. Soll sie doch die Bilder verkaufen? Für Martha Liebermann ist das keine Option.

Regisseur Stefan Bühling zeigt eindringlich den Einsatz der Widerstandskämpfer um Hanna Solf (Fritzi Haberlandt) für Martha Liebermann sowie die große Loyalität der „arischen“ Haushälterin zu ihrer Chefin. Die Beziehung zwischen Martha und Luise spiele eine besondere Rolle, findet Hauptdarstellerin Wied, die den Mut der Frauen im Widerstand lobt: „Es gab viele Frauen mit Rückgrat. Sophie Scholl natürlich, aber eben auch andere. Der Kreis um Hanna Solf war sehr mutig. Es war außergewöhnlich, was sie da taten – unter Einsatz ihres Lebens.“

Beim Fernsehfestival in Monte Carlo wurde der Film mit gleich zwei Goldenen Nymphen ausgezeichnet, in den Kategorien „Bester Fernsehfilm“ und „Beste Darstellerin“. „Die Krönung meiner Schauspielkarriere“, freut sich Thekla Carola Wied, „das Tüpfelchen auf dem i.“ Und: „Es wäre ein schöner Schluss, ein schönes Ausklingen meiner Karriere.“

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