Wer beim Serienschauen gern snackt, sollte es sich bei diesem Netflix-Hit zweimal überlegen: Themen wie Nekrophilie, Kannibalismus und blutige Gewalt sind nichts für schwache (Magen-) Nerven, scheinen die Zuschauer aber weltweit zu begeistern. Nicht ohne Grund hat die Netflix-Serie „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ derzeit einen atemberaubenden Erfolg. Drei Wochen lang hielt sich die Reihe, die auf wahren Begebenheiten beruht, auf Platz eins weltweit mit über 701 Millionen gestreamten Stunden.
Hintergrund der sogenannten True-Crime-Story: Von 1978 bis 1991 ermordet Jeffrey Dahmer aus Milwaukee/Wisconsin 17 junge Männer. Er wächst in einer zerrütteten Familie auf. Früh merkt er, dass er anders empfindet als seine Klassenkameraden. Fasziniert seziert er Wildunfälle mit seinem Vater in der Garage. Nach der Scheidung der Eltern lebt Dahmer allein und begeht seinen ersten Mord.
Seine Opfer lockt er in seine Wohnung, wo er sie zunächst mit Drogen betäubt und sexuell missbraucht, bevor er sie dann tötet und ihre Körperteile in Säure auflöst. Die Knochen legt er in Schränke und verspeist teilweise sogar das Fleisch, um seine Opfer immer bei sich tragen zu können. Die grausamen Morde dokumentiert er akribisch. Nach seiner Verhaftung kooperiert Dahmer mit der Polizei, weshalb seine Taten auch so gut dokumentiert sind.
Evan Peters, bekannt aus „American Horror Story“, verkörpert den Serienmörder Jeffrey Dahmer in der Netflix-Serie. Während der Dreharbeiten musste der 35-jährige Schauspieler psychologisch betreut werden. „Die Darstellung dieses eiskalten Killers zählt zu den schwersten Dingen, die ich in meinem Leben tun musste“, erklärt Peters.
Dass Serienmörder ein großes Interesse bei Zuschauern wecken, ist unübersehbar. Auf Netflix erscheinen regelmäßig neue Dokumentationen oder Miniserien zu den bekanntesten Mördern der Geschichte. Worin aber liegt die große Faszination? Im Gruselfaktor oder im Voyeurismus? Fakt ist, Zuschauer sind aufgrund des Realitätsbezugs ungewöhnlich stark in das Geschehen involviert. Die „Dahmer“-Pilotfolge baut innerhalb weniger Minuten eine so starke Spannung auf, dass selbst hartgesottene Horror-Fans einen flauen Magen bekommen. Produzent Ryan Murphy zieht die Szenen absichtlich in die Länge. Adrenalin und Nervenkitzel sind also reichlich enthalten. In „Dahmer“ bekommen Zuschauer das Leben des Serienmörders bis ins Detail geschildert. Das lange häppchenweise Geständnis des Killers macht die zehnteilige Serie zum Erfolg und lässt am Ende keine Fragen offen.